E2-Kisten

30 Jahre rote E2-Kisten

Die E2-Kisten – bekannt als rote „Fleischkiste“ – sind seit 1991 Teil eines der weltweit nachhaltigsten Mehrwegsysteme im B2B-Sektor. Damals musste sich die Lebensmittelbranche auf die neue Verpackungsverordnung einstellen und zugleich um die Vereinheitlichung des Transportsystems bemühen. Fleisch und Fleischprodukte wurden bis damals noch in Faltkartons transportiert, die mit Kunststofffolie ausgelegt wurden. Die Folge waren enorme Abfallmengen sowie eine gigantische Verschwendung von Ressourcen. Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit spielten aber auch vor 30 Jahren schon eine große Rolle in der Öffentlichkeit. Allein die jährlich eingesparten Kartonverpackungen reichten aus, um aneinandergelegt die Erde zweimal zu umrunden.

Ausgeklügelte Logistik

„Wirtschaftliche Effizienz und Abfallvermeidung spielten bei der Suche nach einer neuen Lösung vor 30 Jahren eine wichtige Rolle bei der Einführung eines neuen Transportsystems für Fleischerzeugnisse“, sagt Steffen Reiter, Sprecher der Branchen-Initiative Fokus Fleisch. „Die Nachhaltigkeit ist und bleibt der wichtigste Vorteil dieses Mehrwegsystems. Zum einen ist die E2-Kiste recyclebar. Zum anderen ermöglicht die hohe Anzahl der Fleischkisten durch eine ausgeklügelte europaweite Umlauf- bzw. Rückführungslogistik die Transportwege der Behälter immer mehr zu verkürzen, wodurch auch der CO2-Ausstoß sinkt.“

Rund 85 Mio. Kisten in Deutschland

E2-KistenFast alle Unternehmen in der Fleischwirtschaft kennen und nutzen sie. Die genormten 60x40x20 cm großen Behälter fassen rund 40 l. Sie sind robust, gut stapelbar, leicht zu reinigen und wiederverwendbar. Wie viele E2-Kisten im Umlauf sind, kann niemand exakt sagen. In Deutschland sind es rund 85 Mio. E2-Kisten. Für ganz Europa schätzt der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) die Anzahl auf etwa. 260 Mio. Behälter.

Die Nutzung der Behälter war von Anfang an freiwillig, doch die Vorteile überzeugten die Unternehmen und so setzte sich die rote Kiste durch. Die Grundmaße eignen sich ideal zur Beladung von Euro-Paletten. Bis zu 48 E2-Kisten finden auf einer Palette Platz, jede mit einer Traglast von bis zu 30 kg. Hart im Nehmen, halten die Kunststoffbehälter Temperaturen von -40°C bis über +75°C. aus. Bestens geeignet sowohl für den Einsatz in Tiefkühlhäusern als auch für eine lebensmittelkonforme Reinigung nach geltenden EU-Vorschriften.

Ende als Granulat

Tracking-Möglichkeiten wie Etiketten mit Barcode sind in der Fleischbranche weit verbreitet und in Kombination mit der Recyclebarkeit der ausgedienten Kisten bis heute eine unschlagbare Lösung. Im Laufe der Zeit wurden Logistiksysteme und technische Vorrichtungen wie Transportbänder, Waschanlagen oder Etikettierungssysteme in den Betrieben europaweit auf das Transportsystem mit der roten E2-Kiste abgestimmt. Nach etwa drei Jahren mit durchschnittlich 15 Umläufen pro Jahr werden die Kisten zu einem Granulat verarbeitet, das sich zur Herstellung von Bauteilen für die Automobilindustrie, Kunststoffbehältern im Non-Food-Sektor oder von Gartenmöbeln eignet. Weitere Informationen auf: www.fokus-fleisch.de

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