Anbaufläche gentechnisch veränderter Nutzpflanzen wächst weiter stark

Karlsruhe (ots). Weltweit wurden 1999 auf rund 39,9 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Nutzpflanzen kommerziell angebaut. Zum Vergleich: Diese Fläche entspricht der Größe von Deutschland und den Niederlanden zusammen. Es ist eine Steigerung von 44 Prozent im Vergleich zu 1998 (27,8 Millionen Hektar). 1997 waren es 11 Millionen und 1996 – im ersten Jahr des kommerziellen Anbaus – 1,7 Millionen Hektar.

Diese Zahlen gehen aus dem jetzt veröffentlichten Bericht “Global Review of Commercialized Transgenic Crops: 1999” (ISBN: 1-892456-16-8) des International Service for the Acquisition of Agri-biotech Applications (ISAAA) hervor. Zusammengefaßt hier die Kerninformationen:

Weltweit wurden 1999 sieben gentechnisch veränderte Nutzpflanzen kommerziell angebaut: Soja, Mais, Raps, Baumwolle, Kartoffeln, Papaya und Kürbis.
Die wichtigsten Pflanzen waren Soja mit 54 Prozent Anteil an der oben genannten Gesamtfläche, Mais mit 28 Prozent sowie Baumwolle und Raps (jeweils circa 9 Prozent).
Kommerzieller Anbau fand in zwölf Ländern statt: USA (28,7 Millionen Hektar oder 72 Prozent der weltweiten Fläche), Argentinien (6,7 Millionen Hektar/17 Prozent), Kanada (4 Millionen Hektar/10 Prozent) sowie China, Australien, Südafrika, Mexiko, Spanien, Frankreich, Portugal, Rumänien und Ukraine. In den drei letztgenannten wurden gentechnisch veränderte Nutzpflanzen 1999 zum ersten Mal kommerziell angebaut.
“Dies sind die höchsten Wachstumsraten einer neu eingeführten Technologie in der Geschichte der Landwirtschaft,” so Clive James, der Autor des Reports. James führt diese Entwicklung auf die Vorteile gentechnisch veränderter Pflanzen für Landwirte zurück: höhere Erträge, verringerter Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel und vereinfachte Unkrautbehandlung.
Der ISAAA-Report sagt für 2000 eine Verlangsamung des Wachstums der Anbauflächen voraus, da in den USA, Argentinien undKanada bereits jetzt ein großer Teil der landwirtschaftlichen Flächen mit gentechnisch veränderten Pflanzen bebaut werde.

Nach Ansicht der Mitglieder des Wissenschaftlerkreises Grüne Gentechnik zeigen die von ISAAA veröffentlichen Anbauzahlen noch deutlicher als in den Vorjahren, daß der Einsatz der Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion weltweit eine ökonomische Realität ist.

Diesem Trend muß man sich auch in Europa stellen, indem diskutiert wird, wie mit diesem Phänomen umgegangen werden soll. Der stark emotionalisierte Streit über die Frage ,Gentechnik – ja oder nein?` muß einer pragmatischeren Diskussion Platz machen, denn die ,ja/nein`-Frage geht an der Realität vorbei. Eine sachliche Debatte setzt Informationen und Kenntnis voraus und da will der Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik seinen Teil beisteuern.

Die Mitglieder des Wissenschaftlerkreises Grüne Gentechnik eint ein optimistisches, aber nicht unkritisches Verhältnis zur Grünen Gentechnik. Sie bekennen sich zu einem verantwortlichen Umgang mit dieser Zukunftstechnologie und zur Verantwortung, als Fachwissenschaftler an der kontroversen öffentlichen Debatte aktiv teilzunehmen. Dem Kreis gehören rund 50 deutsche, österreichische und Schweizer Wissenschaftler aus den Bereichen Ernährungswissenschaften, Lebensmitteltechnologie, Molekularbiologie, Mikrobiologie und Pflanzenzüchtung an.

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