Belgien steigert Exporte

Die belgischen Schweinefleischausfuhren generierten im 1. Hj. 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 4 %. Dabei stiegen die Volumen sowohl im inner- als im außergemeinschaftlichen Handelsverkehr. Das Belgian Meat Office hat die Handelszahlen unter die Lupe genommen und einige auffallende Verschiebungen notiert. 90 % des belgischen Schweinefleischexports wird innerhalb Europas abgewickelt. Der Hauptanteil (61 %) wird als Karkassen verkauft, gefolgt von Teilstücken, die es auf einen Anteil von 27 % bringen. Von Januar bis Juni 2015 haben die belgischen Schweinefleischlieferanten europaweit ein Wachstum von 4 % erzielt. Dabei stellte Belgian Meat Office auseinanderdriftende Strömungen fest.

 

Osteuropa und UK ordern mehr

Belgisches Schweinefleisch genießt aufgrund des hohen Ertrags einen guten Ruf in Polen, wo es nochmals an Popularität gewinnen konnte. In den ersten sechs Monaten 2015 haben die Ausfuhren mit einem Plus von 32 % deutlich an Schubkraft gewonnen. Damit wird fast ein Viertel der belgischen Ausfuhrvolumen auf diesem Markt platziert. Zudem baut Polen seine Rolle als zweitwichtigster Kunde der Belgier um weitere 5 % aus. Neben Polen sind auch Tschechien (+19 %) sowie die Slowakei (plus 96 %) wichtige osteuropäische Wachstumsmärkte. In der ersten Jahreshälfte orderten beiden Länder 3,4 bzw. 1,3 % der belgischen Ausfuhrmengen. Ein stolzes Ergebnis wurde auch im Vereinigten Königreich eingefahren, in dem die Exporte um 24 % in die Höhe kletterten. Im Ranking der wichtigsten Auslandsdestinationen für belgisches Schweinefleischt rückt das Vereinigte Königreich auf Platz 5 vor. Der osteuropäische Markt unterscheidet sich deutlich vom UK-Markt: während die Osteuropäer in erster Linie Hälften kaufen, setzen die Insulaner vornehmlich auf Teilstücke. 60 % der belgischen Ausfuhren von Teilstücken landen auf den Tellern der Briten.

 

Trendwende Frankreich

Nach einem eher mäßigen 2014 stiegen die Ausfuhren nach Frankreich zu Beginn des Jahres kräftig um 23 %. Dies ist in erster Linie einer starken Nachfrage in der Kategorie „Speck & Fett” geschuldet. Damit avanciert Frankreich mit einem 5 %igen Volumenanteil auf der Skala der wichtigsten Auslandsziele auf Platz 4.

 

Traditionelle Märkte schrumpfen

In der ersten Jahreshälfte 2015 sind die belgischen Ausfuhren nach Deutschland um 5 % gesunken. Insbesondere wurden weniger Teilstücke geordert (-12 %). Das Belgian Meat Office unterstreicht, dass Deutschland mit 32 % der belgischen Mengen weiterhin der wichtigste Kunde für belgisches Schweinefleisch bleibt. Nur 3,4 % der belgischen Ausfuhrmengen landen in Italien. Mengenmäßig wurde dort ein Minus von 20 % eingefahren; d. h. Platz 7 statt 4 auf der Kundenliste.

 

Drittland-Export steigt

Von Januar bis Juni 2015 wurde ein mengenmäßiges Plus von 5 % auf Drittlandsmärkten erzielt. Damit wurden erstmals über 10 % der belgischen Schweinefleischmengen außerhalb der EU platziert. Auffallend ist, dass das Plus insbesondere auf die verstärkte Nachfrage nach Teilstücken zurückzuführen ist, die 40 % der Mengen ausmachen.

 

China gewinnt, Hongkong verliert

Im Berichtszeitraum stiegen die belgischen Schweinefleischausfuhren in die Volksrepublik China um 57 %. Auffallend ist, dass das Interesse an Teilstücken um 104 % in die Höhe geklettert ist und diese Produktkategorie bereits rund ein Drittel der Volumen ausmacht. Mit einem Anteil von 60 % rangieren die Nebenprodukte an erster Stelle. Das Wachstum auf dem chinesischen Markt kompensiert größtenteils das in Hongkong eingefahrene Minus von 32 %. Zusammen machen beide Märkte 2,4 % des belgischen Schweinefleischexports aus.

 

Philippinen ordern weniger, Südkorea stabil

Die Ausfuhren auf die Philippinen sind im 1. Hj. um 18 % geschrumpft. Damit wird ein Teil des explosionsartigen Wachstums im Vorjahreszeitraum eingebüßt. Trotzdem bleiben die Philippinen die zweitwichtigste Destination für belgisches Schweinefleisch außerhalb Europas mit einem Anteil von 1,4 % am belgischen Welthandel. Der dritte Überseemarkt, Südkorea, ist um 1,3 % geschrumpft und pendelt bei 1,3 % ein.

 

Australien, größter außereuropäischer Wachstumsmarkt, Elfenbeinküste auf dem Vormarsch

Bei den am weitesten entfernten Exportzielen konnte Australien am stärksten zulegen (+148 %). Australien rückt so auf Platz 6 der außereuropäischen Destinationen vor. Auch die Elfenbeinküste hat mit einem Plus von 86 % deutlich mehr geordert als im 1. Hj. 2014. Das ist Platz 5 auf der Liste der wichtigsten Exportziele Belgiens.

 

Grafiken: © VLAM | Flanderns Agrar-Marketing-Büro

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