In Berlin stellte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir heute die Ergebnisse des neunten BMEL-Ernährungsreport „Deutschland, wie es isst“ vor. In der vom Forschungsinstitut Forsa durchgeführten Studie befragt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) seit 2015 jährlich Verbraucherinnen und Verbraucher nach ihren Wünschen, Vorlieben und Gewohnheiten rund ums Thema Ernährung.
Was wird täglich gegessen?
Laut den Ergebnissen des Reports 2024 essen 71 % der Befragten mindestens einmal am Tag Obst und Gemüse, Milchprodukte wie Joghurt oder Käse stehen bei 62 % auf dem täglichen Speiseplan. Das sind vier Prozentpunkte mehr als 2023. Für Fleisch und Wurst entscheiden sich 23 % der Befragten, 4 % mehr als im Jahr 2023. Seit Beginn der Befragung verzehren aber immer weniger Menschen täglich Fleisch oder Wurst: 2015 waren es 34 % – 11 % mehr als heute. Mit 39 % kaufen auch mehr Menschen „öfters“ vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten. 2020 lag dieser Wert bei 29 %.
Tierhaltung
Ein Großteil der Befragten (92 %) findet es sehr wichtig oder wichtig, dass die Politik für bessere Tierhaltungsbedingungen sorgt. Fast ebenso viele (91 %) meinen, dass in Haushalten und Betrieben weniger Lebensmittelabfälle produziert werden sollten. Den Ausbau des Ökolandbaus befürworten 88 %. 42 % sind der Auffassung, dass Obst und Gemüse zu teuer sind, bei Fleisch- und Wurstprodukten sind es 25 %. Der Report zeigt zudem, dass sich die Menschen über ihre Lebensmittel informieren wollen, etwa wie Tiere gehalten werden oder woher ihr Essen kommt.
Weitere Inhalte
Befragt wurden die rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ab 14 Jahren im Mai 2024 auch zu ihrem Essverhalten außerhalb der eigenen vier Wände. In den Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung essen täglich 17 Mio. Menschen, davon gut 6 Mio. Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen. Was auf die Teller kommt, ist nicht nur eine Frage des Respekts, sondern auch eine Riesenchance: für alle, die gesund essen wollen, für Unternehmen, die nachhaltige Lebensmittel und Mahlzeiten herstellen und für die heimische Landwirtschaft.
Die 13 Kapitel des Reports behandeln Themen wie Kriterien für die Auswahl von Lebensmitteln, Freude am Kochen, Bedeutung von Lebensmittelinformationen und Gütesiegeln, die Relevanz des Zuckergehalts und Erwartungen an Land- und Ernährungswirtschaft.
Den ganzen Ernährungsreport 2024 gibt es hier:
https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/ernaehrungsreport-2024.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Hintergrund: Mitte Januar beschloss das Bundeskabinett die vom BMEL federführend erarbeitete Ernährungsstrategie der Bundesregierung „Gutes Essen für Deutschland“. Sie bündelt rund 90 kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen. Die Strategie formuliert sechs Ziele. Neben der Verbesserung der Gemeinschaftsverpflegung, der Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und der Stärkung einer pflanzenbetonten Ernährung sind dies der sozial gerechte Zugang zu gesunder und nachhaltiger Ernährung, die Unterstützung einer angemessenen Nährstoff- und Energieversorgung und Bewegung sowie die Erhöhung des Angebots nachhaltig und ökologisch produzierter Lebensmittel.