Düsseldorf, (KGS). Die Geschichte der Verpflegung am Arbeitsplatz ist noch relativ jung – und dennoch hat sich gerade in den letzten Jahren viel getan. Ging es ursprünglich vor allem darum, dass die Beschäftigten zur traditionellen Hauptmahlzeit, dem Mittagessen, überhaupt satt wurden, wird zunehmend entscheidend, was am Arbeitsplatz überhaupt noch gegessen wird.
Noch nie war das Angebot an Lebensmitteln so vielseitig, noch nie die Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit so bekannt, noch nie aber dennoch das Ess-Verhalten so paradox wie heute. Die Ernährungsgesellschaften gehen davon aus, dass 40 Prozent aller Krebsfälle durch gesunde Ernährung vermeidbar wären. Auch der Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Ernährung ist unbestritten.
Gegenläufige Trends
Überflussgesellschaft, zunehmendes Gesundheits- und Ernährungsbewusstsein, veränderte Esszeiten und -gewohnheiten durch sich ändernde Familien- und Gesellschaftsstrukturen… – diese und mehr Faktoren haben zu den alarmierenden Zahlen geführt. Eine aktuelle Studie der Zeitschrift “Essen & Trinken” spricht von drei Haupt-Tendenzen im Ernährungsverhalten unserer Gesellschaft:
1. Der Ent-Sinnlichung
2. Der Ent-Bindung
3. Der Ent-Rhythmisierung
Demgegenüber bestehen genau gegenteilige Sehnsüchte – nach Sinnlichem, nach Essen als Gemeinschaftserlebnis, nach festen Essens-Rhythmen. Diese Widersprüchlichkeit ist eine mögliche Erklärung für das heutige Nebeneinander von “Functional-Food” und “Natur-Reinem”, von Fast-Food am Steh-Tisch und Dinner im Kerzenschein-Dekor, von “kollektivem Diätverhalten” (Pudel u. Ellrot, 1995) und “Heimlich-Üppigem” (“Essen & Trinken”).
Auch das ökonomische Verhalten ist paradox: Was der Verbraucher im Zwischenverpflegungsbereich oder bei der “Haute-Cuisine” zusätzlich ausgibt, spart er im Billig-Supermarkt oder auch beim täglichen Mittagessen im Betriebsrestaurant wieder ein. Kann die Mitarbeiterverpflegung angesichts dieser gegenläufigen Trends, vor allem der geringeren Bedeutung der traditionellen Mittagsmahlzeit und darüber hinaus sich verknappender Budgets einen Beitrag zu einer gesünderen Ernährung leisten? Wir meinen: ja.
Professionelle Verantwortung
Gerade die professionellen Gemeinschaftsgastronomen sind aufgefordert, der Überforderung des Individuums in unserer Überfluss-Gesellschaft entgegenzuwirken. Wo könnte man der Orientierungslosigkeit des Allein-Essers besser entgegenwirken, als beim Gemeinschafts-Erlebnis am Arbeitsplatz. Zum Wohle der Gemeinschaft, aber auch des individuellen Arbeitgebers: Denn die Folgen einer dauerhaft unregelmäßigen und einseitigen Ernährung schlagen sich über kurz oder lang auch in der Arbeitsleistung der Beschäftigten nieder.
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Gesunde Ernährung – leicht oder schwer
Vielseitig und ausgewogen
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Der bekömmliche Weg
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Verpflegung mit Gütesiegel
In der Praxis erprobt
Zur Sicherheit gesteuert
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