Histologischer Nachweis von Knochenpartikeln

Prinzipiell wäre der histochemisch spezifische Nachweis von Knochen auf Grund des Calcium-Nachweises möglich. Dies gelingt in Gefrier- und Paraffinschnitten deshalb nicht, weil die Knochenpartikel während des Schnittes teilweise herausgerissen werden, ein zuverlässiger quantitativer Überblick also nicht möglich ist. Es müsste daher von Dünnschliffen ausgegangen werden, die z. B. in Methylmetacrylat einzubetten wären, deren Herstellung jedoch für Routinemethoden zu aufwendig ist.
In der hier durchgeführten Untersuchung wurden daher 1 cm3 große Blöcke des in Formol fixierten Brätes in einem Ameisen/Zitronensäure-Gemisch entkalkt und dann im Kryostaten ohne weitere Einbettung geschnitten. Nachfolgend wurden die Präparate der Färbesequenz Alcianblau 8GX – Siriusrot und einer Toluidinblaufärbung (pH 2,5) unterworfen. Die Siriusrotfärbung gilt als selektives Nachweisverfahren für Kollagenfasern, wenn sie polarisationsoptisch ausgewertet wird. Alcianblau stellt etwa vorhandenes Knorpelgewebe und Pflanzenzellwände (Gewürze) selektiv dar. Mit der Toluidinblaufärbung wurde auf morphologische Details der Präparate abgezielt.
Die Untersuchungen belegen, dass die Siriusrotfärbung auch kleinere Knochenpartikel auf Grund der straffen Ausrichtung der Kollagenfasern brilliant darstellen kann. Im polarisierten Licht (gekreuzte Polarisatoren) leuchten die Knochenpartikel unübersehbar orangerot auf. Allerdings können im Einzelfall Abgrenzungsprobleme zwischen straffem Sehnengewebe und Knochengewebe auftreten. Die Nachrüstung eines normalen Labormikroskops mit einer vollwertigen polarisationsoptischen Einrichtung (allerdings ohne Möglichkeit zur Gangunterschiedsmessung) ist heute für weniger als 100,– € möglich, so dass die Methode auch in der Praxis anwendbar ist.

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