Hotel-Software geht mit der Zeit

München. In den 70er-Jahren kostete die damals weit verbreitete Hotelbuchungsmaschine (NCR 42) etwa 40.000 Mark. Mit der Zielsetzung, für unwesentlich mehr Geld nicht nur Operationen wie Addition und Fakturierung, sondern eine allumfassende Software-Lösung anbieten zu können, hat Richard Kürzl 1980 die Hogatex Software GmbH gegründet.

Wenn man die Entwicklung der Hogatex-Software innerhalb der vergangenen zehn Jahre betrachtet, so sind es im wesentlichen zwei Veränderungen, die es verdienen, als bedeutsam herausgestellt zu werden. Vor genau 10 Jahren, nämlich 1989, stellte Hogatex von einer Programmiersprache der 3. Generation (Business Basic) auf Progress, einer Programmiersprache der 4. Generation um. Der richtungsweisende Entwicklungsschritt war die Programmierung für die Windows-Welt. Als einer der ersten Hotelsoftware-Anbieter hatte Hogatex 1994 begonnen, seine Programme für die komplette Microsoft Office-Integration zu konzipieren. Nützlicher Nebeneffekt für den Hotel-Alltag: Die Schreibmaschine hatte ausgedient, die Hotels standen vor der Software-Wende.

Das Zeitalter der Hotelsoftware begann in den späten 70er Jahren. M. Lübbert, heute Hoteldirektor des 5-Sterne-Hauses Schloss Hugenpoet in Essen-Kettwig, erinnert sich an seine Lehrzeit im Kempinski-Betrieb Hotel Vier Jahreszeiten, München: “Wir haben 150 bis 200 Anreisende pro Tag mit Karteikarten bewältigt.”

Personal wird durch die Software-Unterstützung des Hotel-Alltags nicht eingespart, darin sind sich die Hoteliers einig. Aber, so formuliert es Lars Eggers, Juniorchef des in die fünfte Generation gehenden 85-Zimmer-Betriebs Hotel Eggers in Hamburg: “Der Hotelier erhält von seinem Personal dank Einsatz der Software wesentlich mehr Leistung”.

Der Service

Der Service ist aus Hotel-Sicht immer noch ein “Software”-Faktor: Er steht und fällt mit der “Software” Mensch. Für Michael M. Lübbert ist Service “die Grundeinstellung eines Betriebes dem Gast und seinen Besonderheiten gegenüber”. Guter Service basiert ja nicht zuletzt auf “gläsernen Gästen”. Um dem Gast jeden Wunsch erfüllen zu können, ohne dass er erst darum bittet, müssten seine Vorlieben dem Haus bekannt sein. Nur ein transparentes Informationsmanagement ermöglicht es, beispielsweise die Gäste einer Hotelkette in jedem einzelnen Betrieb mit dem gleichen Zuvorkommen zu behandeln, wie es ein “Gast des Hauses” erwartet.

Hogatex Software bietet dazu das Leistungsmerkmal der Kettenkonsolidierung. Alle Häuser einer Hotelkette werden dadurch permanent mit den aktuellen Gastdaten versorgt – und so auf einem einheitlichen Informationsstand gehalten. Gegenüber früher ermöglichen die modernen Hotelsoftware-Programme vor allem eins: Informationsmanagement! Sie sorgen dafür, dass aus reinen Daten für den Betrieb wertvolle Informationen werden. Lästiges Nachschlagen in Gastkarteikarten entfällt. Informationen stehen in Echtzeit zur Verfügung.

Spätestens seit Mitte der 90er-Jahre kann man in puncto Hotel-EDV nahezu von einer Vollversorgung sprechen.

Die Zukunft

Ein breites Entwicklungspotential für Hotelsoftware-Programme liegt in der Zukunft im Bereich der Interfaces (Schnittstellen). So hat Hogatex beispielsweise für Restel, die größte finnische Hotelkette, ein Two-Way CRS-Interface entwickelt. Die Reservierungen werden vollautomatisch direkt in das Hogatex Front Office eingelesen. Gleichzeitig wird die Verfügbarkeit in die Restel-Zentrale exportiert. Und für das derzeit höchste und teuerste Hotel der Welt, den Arabian Tower in Dubai, hat Hogatex als erster Softwareanbieter innovative Interface-Lösungen zum amerikanischen Interactive Multimedia System-Anbieter nCube entwickelt. Das Interface deckt von der Videofakturierung über ein Room-Service-Bestellsystem mit Web-basierter Speisekarte, Butler-Call-Funktionen und Weckruf bis hin zum Express-Check-Out alles ab.

Weiteres Entwicklungspotential für die Branchensoftware und Interfaces entsteht durch die zunehmende Etablierung von Resorts. Diese Ferienziele sind meist ein Konglomerat mehrerer Betreiber: Da finden sich vier Hotels, zwei Restaurants, ein Geschenk-Shop, ein Fahrrad-Verleih, ein Sportgeschäft, der Golfplatz, der Tennisplatz, das Schwimmparadies und der Pferdeverleih. Ein echtes Schlaraffenland für den Gast also, da ihm die Resort-Smart-Card bargeldlose Bewegung, Spaß und Konsum auf dem gesamten Gelände gestattet. Das setzt natürlich voraus, dass entsprechende Interfaces nicht nur die Daten für die Ab- und Weiterverrechnung bereitstellen, sondern auch mit leistungsfähigen Front Office-Systemen verbunden sind, die die notwendige Aufbereitung und Analyse der Daten garantieren.

Wenn man zwecks Trend-Orientierung über den großen Teich blickt, lässt sich eine rapide Ausweitung des “Smart-Cardings” entdecken. Der Vergleich zwischen Hotelhalle und Flughafen mutet zugegebenermaßen sonderbar an. Dennoch ist es denkbar, dass einige der Nutzungsmöglichkeiten von Magnetstreifenkarten, wie man sie derzeit nur von Flughäfen kennt, in absehbarer Zeit in die Hotelhalle einziehen werden.

Weitere Veränderungen, die die einzelnen Programme aber nur mittelbar betreffen, kommen aus dem Bereich der Software-Architektur auf uns zu. Grob gesagt liegt die Besonderheit der n-tier-Technologie darin, dass nicht mehr die komplette Applikation in der jeweiligen Entwicklungsumgebung neuentwickelt werden muss, sondern diese Anpassung nur noch in der Schnittstelle zwischen Applikations-Logik und dem entsprechenden User-Interface zu erfolgen hat.

Es ist beispielsweise denkbar, dass sich die Hotels zukünftig nur noch der Internet-Browser-Technologie bedienen. Theoretisch könnte der Hotelverkäufer von unterwegs aus mit entsprechend ausgestattetem Notebook Reservierungen im Front Office vornehmen oder Kontingente blocken und dabei die gleiche Anzeige bekommen, wie er sie am Hotelcomputer hätte. Denn wer sagt, dass das Internet schon das Ende der Fahnenstange ist?

Weitere Informationen:

Hogatex Software GmbH

Stefan-George-Ring 23

81929 München

089/99 313-0, DW –111 (Fax)

eMail: info@hogatex.de

http://www.hogatex.de oder http://www.hogatex.com

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