Die Initiative Tierwohl blickt anlässlich der Internationalen Grünen Woche Berlin 2016 auf ein erfolgreiches Startjahr zurück: Mit der Aufnahme von ca. 2.000 schweinehaltenden Landwirten kamen die Tierwohlmaßnahmen gut 12 Mio. Schweinen zugute. Darüber hinaus profitieren jährlich ca. 255 Mio. Hähnchen und Puten in knapp 900 Betrieben von den umgesetzten Maßnahmen. Damit konnte die im Januar 2015 gestartete Initiative im ersten Jahr erste Meilensteine auf dem Weg zur flächendeckenden Etablierung von mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung erreichen. Die Umsetzung der Tierwohl-Kriterien in den zugelassenen Betrieben wird von den teilnehmenden Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels honoriert. Diese leisten seit dem Start des Bündnisses pro verkauftem Kilogramm frischen oder verarbeiteten Schweine-, Hähnchen- und Putenfleischs ein Entgelt von 4 ct an die Initiative Tierwohl. 2015 führte der Handel rund 85 Mio. Euro an die Initiative ab. Sie konnte 2015 mit der Wasgau Produktions & Handels AG ein weiteres Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels als Partner gewinnen und so das zur Verfügung stehende Budget erhöhen. Die Initiative ist optimistisch, 2016 weitere Partner gewinnen zu können. Erste geflügel- und schweinehaltende Betriebe von der Warteliste werden 2016 teilnehmen können. Die dafür benötigten Mittel stammen u.a. von neuen Partnern und frei werdendem Budget, das für Betriebe reserviert war, die die Audits nicht bestanden haben. 2016 werden Gespräche mit weiteren Handelsunternehmen sowie Unternehmen anderer Branchen fortgeführt, z. B. der Systemgastronomie und dem Fleischerhandwerk.
Die Teilnehmer aus Lebensmitteleinzelhandel, Fleisch- und Landwirtschaft haben sich für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit im Rahmen der Initiative Tierwohl bis 2021 und darüber hinaus ausgesprochen. Ein Modell zur weiteren inhaltlichen und finanziellen Ausgestaltung wird derzeit erarbeitet. Dieses beinhaltet etwa die zentrale Erfassung und Auswertung der Schlachtbefunddaten, die Weiterentwicklung der Anforderungen und die schrittweise Zulassung weiterer interessierter Tierhalter. www.initiative-tierwohl.de
Foto: Initiative Tierwohl