Die Initiative Tierwohl (ITW) beging ihr zehnjähriges Jubiläum mit einer festlichen Abendveranstaltung im Hotel de Rome in Berlin. Branchenvertreter, Politik und Handel feierten die ITW-Erfolge und blickten gemeinsam in die Zukunft. In diesem Hotel wurden damals die ersten Branchenvereinbarungen unterzeichnet. Seit ihrer Gründung hat die ITW das Ziel, Tierwohl aus der Nische in die Breite zu bringen Heute zählen rund 14.000 Betriebe zu den Teilnehmern, und die Initiative deckt 90 % des Geflügelmarktes und 60 % des Schweinemarktes ab.
Lob von Cem Özdemir
In seiner Begrüßungsansprache dankte Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der ITW, allen Wegbegleitern für ihr Engagement. Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, hob die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor: „Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, wie das Tier gehalten wurde, dessen Fleisch sie essen. Schon vor zehn Jahren hat die ITW erkannt, wie wichtig Transparenz an der Fleischtheke ist und wurde so zum Vorreiter. In diesem Jahr startet unsere verbindliche staatliche Haltungskennzeichnung – wir haben damit umgesetzt, was andere Regierungen immer nur angekündigt haben. Ich freue mich, dass die Initiative Tierwohl die Einteilung in fünf Haltungsformen übernimmt. Gemeinsam sorgen wir so für eine einfache und klare Kennzeichnung.“
An einem Strang gezogen
In seiner Keynote betonte Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der Edeke Zentrale Stiftung & Co. KG und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der ITW: „Die Initiative Tierwohl ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn alle Akteure der Wertschöpfungskette an einem Strang ziehen. Die Lebensmittelwirtschaft hat gezeigt, dass wir mit der ITW ein Mittel gefunden haben, wodurch wir unserer Verantwortung für Tierwohl gerecht werden konnten. Dieses Jubiläum ist ein Meilenstein, auf den wir alle stolz sein können.“
Die Podiumsdiskussion

Eine Podiumsdiskussion (siehe Bild oben) mit führenden Vertretern aus Landwirtschaft, Handel und der Fleischbranche bildete den inhaltlichen Kern des Abends. Moderiert von Jörg Thadeusz diskutierten Hubertus Beringmeier (Präsident Westfälisch Lippischer Landwirtschaftsverband e.V. und Vorsitzender Fachausschuss Rind und Schwein der Initiative Tierwohl), Sarah Dhem (Bild mitte, Präsidentin Bundesverband der Deutschen Wurst- und Schinkenproduzenten e.V.), Björn Fromm (Präsident Bundesverband des Deutschen Lebensmitteleinzelhandels e.V.), Clemens Tönnies (Geschäftsführer Premium Food Group), der den ersten Impuls zur Gründung der ITW gab, Peter Wesjohann (Vorstandsvorsitzender Lohmann & Co. AG) und Robert Römer (Geschäftsführer Initiative Tierwohl) über die Perspektiven und Herausforderungen für die Zukunft des Tierwohls in Deutschland. Den Abschluss bildete ein Get-Together, das den geladenen Gästen die Möglichkeit zum Austausch bot.
Die Gesellschafter der ITW sind: Bundesverband Deutscher Wurst- & Schinkenproduzenten e.V. (BVWS), Deutscher Bauernverband e.V., Deutscher Raiffeisenverband e.V., Handelsvereinigung für Marktwirtschaft e.V., Verband der Fleischwirtschaft e.V., Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Die ITW wird von folgenden Unternehmen aus Handel und Gastronomie getragen: Aldi, Edeka, Dean & David, Hello Fresh, Kaufland, Lidl, Mc Donalds, netto, Penny, REWE; Wienerwald.
Im Profil: Mit der 2015 gestarteten Initiative Tierwohl (ITW) bekennen sich Partner aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft, Lebensmittelhandel und Gastronomie zu ihrer gemeinsamen Verantwortung für Tierhaltung, Tiergesundheit und Tierschutz in der Nutztierhaltung. Die ITW unterstützt Landwirte dabei, über die gesetzlichen Standards hinausgehende Maßnahmen zum Wohl ihrer Nutztiere umzusetzen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird durch die ITW flächendeckend kontrolliert. Das Produktsiegel der ITW kennzeichnet ausschließlich Produkte, die von Tieren aus teilnehmenden Betrieben der Initiative stammen. Sie etabliert Schritt für Schritt mehr Tierwohl auf breiter Ebene und wird kontinuierlich weiterentwickelt.
www.initiative-tierwohl.de