Die Metzger-Innung Landsberg/Lech bestätigte in ihrer turnusmäßigen Mitgliederversammlung ihren Vorstand und blickt auf ein arbeitsintensives Jahr zurück – mit viel Einsatz für das Handwerk, die Qualität und die nächste Generation. Sie präsentierte sich einmal mehr als kleine, aber engagierte Gemeinschaft, in der kollegiales Miteinander, gemeinsame Aktionen und gegenseitige Unterstützung im Fokus stehen – wie Obermeister Michael Moser betonte.
Bei der Versammlung fanden auch die Neuwahlen des Vorstands statt. Michael Moser, der der Innung seit 2001 als Obermeister vorsteht, wurde einstimmig im Amt bestätigt – ebenso sein Stellvertreter Georg Lechle. Als Beisitzer wurden Martin Maisterl, Michael Gschwill sowie neu Martin Neugebauer gewählt. Ronny Spindler bleibt Lehrlingswart. Für ihre langjährige Mitarbeit wurden Josef Gayer und Hans Kuhn zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Großer Einsatz
Ein zentrales Thema der Versammlung war erneut die Nachwuchsgewinnung für das Metzgerhandwerk. Die Innung intensivierte ihr Engagement in diesem Bereich weiter, u.a. durch die Teilnahme an mehreren regionalen Berufsinfo-Veranstaltungen. Michael Moser dankte besonders dem Lehrlingswart Ronny Spindler (Klostermetzgerei St. Ottilien) für seinen großen persönlichen Einsatz. Auch Kreishandwerksmeister Markus Wasserle würdigte das Engagement der Innung und hob die große Bedeutung des Metzgerhandwerks für die Region hervor. zugleich sprach er offen über die Herausforderungen für Handwerksbetriebe – von Auftragslage über Fachkräftemangel bis hin zu zunehmender Bürokratie.
Regionales Fleisch – Luxusprodukt?
Neben Innungsthemen standen aktuelle fachliche und politische Entwicklungen auf der Tagesordnung. Katharina Bucher und Corinna Huberts von der gastgebenden Firma conlline consulting informierten über die E-Rechnungspflicht. Lars Bubnick, Geschäftsführer des bayerischen Landesinnungsverbands, berichtete über aktuelle Themen auf Landesebene. Dabei wurde vor allem die politische und gesellschaftliche Debatte rund um den Fleischkonsum kontrovers diskutiert – nicht zuletzt vor dem Hintergrund jüngster Aktionen von Tierrechts-Aktivisten und der Aufnahme des Ziels der Klimaneutralität bis 2045 ins Grundgesetz. Viele Innungsmitglieder waren besorgt, dass dadurch die Nutztierhaltung generell in den politischen Fokus rücken könnte. Rückläufige Tierbestände seien bereits spürbar – etwa an der massiven Verteuerung von Rindfleisch, wie sie aktuell am Markt beobachtet werden kann. Die Frage stand im Raum: Wird regionales Fleisch künftig zum Luxusprodukt?
Im Bild oben (v.l.n.r): Martin Maisterl, Michael Gschwill, Martin Neugebauer, Michael Moser, Georg Lechle, Ronny Spindler, Markus Wasserle