Museum

Museum für Nürnberger Bratwurst

Voraussichtlich im November 2021 öffnet das Nürnberger Bratwurstmuseum am Trödelmarkt seine Türen. Initiator dieses Vorhabens ist der Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V. Nürnberger Bratwürste sind ein liebgewonnenes Traditionsprodukt und für Touristen ein Must have beim Besuch in der Frankenmetropole. Nur 7 bis 9 cm sind sie lang und 20 bis 25 g schwer. Das Museum soll ihre Geschichte erlebbar machen.

700-jährige Kulturgeschichte

Das neue Bratwurstmuseum wird die über 700-jährige Kulturgeschichte der Wurst erlebbar machen. „Schon lange waren wir auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Durch Zufall sind wir auf dieses schöne Kleinod direkt neben dem Henkersteg gestoßen. Auf 100 m² zeigen wir neben den hochmittelalterlichen Anfängen, den Sagen und Legenden, die Handwerkskunst der Nürnberger Metzger, die bis heute in den kleinen Nürnberger Bratwürsten steckt. Denn die Nürnberger Bratwürste sind Teil dieses kulinarischen Erbes.“ betont Dr. Rainer Heimler, 1. Vorsitzender des Schutzverbandes Nürnberger Bratwürste e.V.

Im Moment läuft der Innenausbau am Trödelmarkt 47, damit pünktlich vor dem Christkindlesmarkt die Ausstellung eröffnet werden kann. Die künftigen Besucherinnen und Besucher werden eingeweiht in Sagen und Legenden, erhalten Einblick in die romantische Verklärung der Reichsstadt, sehen historische Bilder und Exponate vom im 2. Weltkrieg zerstörten „Bratwurstglöcklein“ und erfahren was hinter dem Darreichungskanon 6,8,10 oder 12 Stück steckt. Das neue Museum beschäftigt sich zudem mit der langen Tradition der Nürnberger Metzgerhandwerkskunst. Es zeigt die frühe handwerkliche Produktion der Wurst, die in den Abbildungen von Schweinemetzgern und Schweinestecher der Zwölfbrüderhausstiftung vom 14. bis 16 Jahrhundert überliefert ist.

Nürnberger Metzgerhandwerkskunst

„Bereits seit dem Mittelalter ist das Nürnberger Metzgerhandwerk für seine kleine Bratwurst verantwortlich. Die Nürnberger Bratwürste sind im Buch des Nürnberger Rates der Jahre 1313/1314 erstmals urkundlich erwähnt, darin heißt es „Alles Sweinelendenprät soll man in die Würste hacken“, und das tun wir bis heute“, erklärt Metzgermeisterin Nina Weiss, 2. Vorsitzende des Vereins. Zur Herstellung wird bis heute nur bestes grob entfettetes Schweinefleisch verwendet, das am Ende mit der typischen Majoran-Würzung verfeinert und im Schafsaitling auf 9 cm abgedreht wird. Das Museum zeigt diese schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts geltenden strengen Qualitäts- und Herstellungsrichtlinien für die Wurstherstellung. Seit 2003 stehen die Nürnberger Rostbratwürste sogar unter dem Schutz der EU, damit Qualität und Tradition dieses Nürnberger Markenzeichens bestehen bleiben.

Im Profil: Der Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V. ist Betreiber des Museums. Planung und Konzeption wurde durch das Architekturbüro Peter Rudolph und das Atelier Schneider & Partner wurde auf Basis der Sonderausstellung erstellt und auf die neuen Räumlichkeiten adaptiert. Die Agentur „herzhaft“ ist für das Kommunikationskonzept und das Corporate Design verantwortlich. Der Schutzverband setzt sich aus den vier industriellen Herstellern (HoWe, Kupfer, Schlütter´s und Wolf Wurst), der Fleischer-Innung Mittelfranken-Mitte, der Fünf im Weckla GmbH (Bratwursthäusle) und der Stadt Nürnberg zusammen.

Im Bild: Dr. Rainer Heimler, 1. Vorsitzender des Schutzverbandes Nürnberger Bratwürste e.V. und Nina Weiß, 2. Vorsitzende.

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