Nachwuchs-Portrait: Franziska Meyr

Im November 2024 wurde Franziska Meyr (18) vom „Oxenhof“ in Egling-Aufhofen – ca. 30 südlich von München – in Dresden Deutsche Meisterin im Fleischerei-Fachverkauf. Nun macht sie noch eine Metzgerlehre in der eigenen Hofmetzgerei.

Foto: Marco Themer

Am frühen Nachmittag eines Dienstags treffe ich sie im Hofladen vom „Oxenhof“, der 2020 wenige hundert Meter vor dem Ort auf eigenen Flächen gebaut wurde. Im Ort betreiben Franziskas Eltern Josef und Manuela Meyr seit 25 Jahren den Gasthof-Hotel „Jägerwirt“. Der landwirtschaftliche Betrieb ist seit 1917 in Familienhand – einst mit Milchwirtschaft, dazwischen auch mit Gastronomie – heute als Vorzeigemodell regionaler Wertschöpfung „vom „Grashalm bis auf den Teller“, wie es Josef Meyr (45) nennt. Er ist selbst Metzgermeister, Koch und Fleischsommelier. Denn: das Fleisch der 100 Ochsen – auf Stroh stehend im offenen Maststall – landet jede Woche nicht nur in der Theke des 2022 eröffneten Hofladens, sondern auch bei vielen Gästen des „Jägerwirt“ auf dem Teller.

Landes- und Bundessieg

Franziska Meyr ist die zweitälteste Tochter und entschied sich nach der Hauptschule und einem Tages- und Wochenpraktikum in der Feinkost-Metzgerei Weber in Lenggries, die für ihre ausgezeichnete Ausbildung bekannt ist, für eine Ausbildung zur Fleischerei-Fachverkäuferin. Im Juli 2024 schloss sie die erfolgreich ab. Doch nicht nur das: Sie war Jahrgangsbeste in der Berufsschule, Kammerbeste der HWK München-Oberbayern und siegte im bayerischen Landeswettbewerb an der Fleischerschule Augsburg. „Dort habe ich aus einem unbekannten Warenkorb u.a. Platten gelegt, Canapees kreiert und aus einer Schweinelende einen mit Gemüse gefüllten Rollbraten und gefüllte Fleischtaschen gemacht“, berichtet sie.

Foto: Marco Themer

Viel anspruchsvoller war es bei der Deutschen Meisterschaft in Dresden. Zwei Tage lang galt es verschiedene Aufgaben zu meistern und eine Fachjury zu überzeugen. Alles aus dem unbekannten Warenkorb musste verwertet werden. Sie kreierte u.a. Grill- und Brotzeitplatten, gab Auskunft im Beratungsgespräch und ihr Bestes am Herd. Im Gasthof habe sie dem Vater früh beim Kochen über die Schulter geschaut, sagt ihre Mutter. Trotz wenig Kocherfahrung bereitete sie einen gefüllten Rollbraten aus der Schwanzrolle vom Kalb mit Rosmarinkartoffeln und Ofentomaten zu – und wurde Bundessiegerin. Daraufhin bekam sie Anfang des Jahres zudem im Bayerischen Landtag die Auszeichung „Bayerns Beste Ausbildung“ 2024.

Familie ist Motivation

„Das alles hat mich überrascht“, sagt sie bescheiden, „aber auch stolz gemacht“. Ihre Mutter berichtet: „Sie wollte schon immer wissen wo etwas herkommt bei den Lebensmitteln, bekam mit elf Jahren eine Eismaschine, mit 13 einen Brotbackofen und mein Mann erklärte ihr im Gasthof verschiedene Fischarten“. Das Wissen aus ihrer Lehrzeit bringt Franziska nun in den Familienbetrieb ein. „Jeden Montag arbeite ich noch bei den Webers in Lenggries, ich bin ihnen sehr dankbar“, sagt sie. Der Rest der Woche – sie arbeitet gerne – sieht wie folgt aus…

Text: Marco Theimer

Die ganze Reportage lesen? Hier in FH Fleischer-Handwerk 3/2025:

https://blmedien.aflip.in/FH_Fleischer_Handwerk_3_2025.html#page/18

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