Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) übernahm an der Berufsschule in Immenstadt die Patenschaft für zwei junge Asylbewerber, die dort bereits im zweiten Jahr in einer sogenannten BAF-Klasse (Berufsschulpflichtige und –berechtigte Asylbewerber und Flüchtlinge) auf die Arbeitswelt in Deutschland vorbereitet werden. „Ich möchte mit dieser Patenschaft ein Zeichen setzen und am Beispiel dieser Beiden zeigen, wie wichtig es ist, die jungen Menschen an die Hand zu nehmen,“ betonte Rauch.
Die Handwerkskammer für Schwaben (HWK) beschäftigt sich seit nahezu 15 Jahren mit dem Thema der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ins Handwerk. Seit 2009 kümmert sich ein Mitarbeiter ausschließlich um die Arbeitsmarktintegration sowie die Weiterbildung von Flüchtlingen und Asylsuchenden. „Angesichts der aktuellen Flüchtlingsthematik wollen wir unsere Bereitschaft zu helfen signalisieren und deutlich machen, dass im Handwerk viele Möglichkeiten für Flüchtlinge vorhanden sind. Doch dafür müssen die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden“, forderte Wagner.
Seit Anfang des Jahres verzeichnet die HWK Schwaben eine deutliche Zunahme der Anfragen von Flüchtlingen und Asylsuchenden, die direkt oder über Netzwerkpartner auf die Handwerkskammer zukommen. Dabei ist das Know-How der HWK-Spezialisten in der Beratung und Arbeitsvermittlung von Flüchtlingen sehr gefragt.
Grundsätzlich läuft eine Beratung so ab:
• interkulturelle Laufbahnberatung und Berufsorientierung
• Kompetenzfeststellung
• ggf. Nachqualifizierung, um die geforderte Qualifikation zu erreichen und somit fit für den Arbeitsmarkt zu sein
• Herstellen des Kontakts zu Unternehmen, die Auszubildende/Mitarbeiter suchen und Begleitung dieser Arbeitsverhältnisse
• Anerkennungsberatung (gesetzlicher Auftrag)
Schlüssel zu einer Beschäftigung/Ausbildung im Handwerk ist die sprachliche Kompetenz. An Kenntnissen in der deutschen Sprache kommt man gerade im Handwerk nicht vorbei. Denn das Handwerk zeichnet sich durch individuelle, nicht automatisierte Tätigkeiten aus und dies hat individuelle Arbeitsaufträge an die Mitarbeiter zur Folge. Ohne gute Deutschkenntnisse ist dies nicht möglich. Hinzu kommt, dass Handwerksbetriebe in den meisten Fällen über intensive Kundenkontakte verfügen und auch hier ein gutes sprachliches Verständnis erforderlich ist.