Kolibakterien und Salmonellen entdeckt
Im Zoonosen-Monitoring 2023 der Überwachungsbehörden der deutschen Bundesländer wurden in gewürztem Schweinehackfleisch zum Rohverzehr (Mett, Hackepeter) potenziell krankmachende Keime nachgewiesen. Bei Rohverzehr, so eine aktuelle Pressemitteilung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), werden eventuell vorhandene Keime unmittelbar aufgenommen, ohne etwa vorher durch Erhitzung abgetötet zu werden. Empfindliche Verbrauchergruppen wie Kleinkinder, ältere und immungeschwächte Menschen oder Schwangere sollten daher kein rohes Hackfleisch essen, empfiehlt das BVL.
Hack kurz nach dem Kauf verzehren
In der Untersuchung seien 318 Proben von gewürztem Schweinehackfleisch zum Rohverzehr getestet worden. In 11 Proben seien Shiga-Toxin-bildende E.coli (STEC) nachgewiesen worden. STEC-Bakterien können akute Darmentzündungen hervorrufen, die zum Teil einen schweren Verlauf nehmen. Insbesondere bei Kindern kann eine Infektion mit STEC zur Ausbildung eines hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) führen, das oftmals mit einem akuten Nierenversagen einhergeht. In einer Probe wurden zudem Salmonellen eines Typs nachgewiesen, der laut BVL besonders häufig Infektionen beim Menschen hervorruft.
Hackfleisch zum Rohverzehr sollte grundsätzlich bald nach dem Kauf verzehrt werden, um eine Vermehrung möglicher Erreger zu minimieren. Da es sich bei Hack um ein leicht verderbliches Lebensmittel handelt, ist es mit einem Verbrauchsdatum versehen, das unbedingt einzuhalten ist. Bis zum Verzehr sollte Hackfleisch immer ausreichend kühl gelagert werden.
Hintergrund zum Monitoring
Im Zoonosen-Monitoring werden Daten über das Auftreten von Krankheitserregern in Tieren, Schlachtkörpern und Lebensmitteln erfasst, die auch beim Menschen Krankheiten auslösen können. Für das Zoonosen-Monitoring 2023 haben die Überwachungsbehörden der Bundesländer laut BVL insgesamt 4.416 Proben auf allen Stufen der Lebensmittelkette genommen und untersucht. Dabei seien 2.477 Bakterien-Isolate gewonnen, in den Nationalen Referenzlaboratorien charakterisiert und auf ihre Resistenz gegen ausgewählte Antibiotika untersucht worden.
Der vollständige Bericht zum Zoonosen-Monitoring 2023 ist online hier abrufbar.
Verbrauchertipps des BVL zum Schutz gegen lebensmittelbedingte Infektionen gibt es hier.