Die Preise für Soja-, Palm- und Rapsöl sind zwischen 15 Prozent und 25 Prozent gestiegen, Weizen ist um 10 Prozent, Eigelb um 9 Prozent und Kakao – infolge politischer Unruhen an der Elfenbeinküste – um 5 Prozent teurer geworden. Die Preise für Tomatenmark sind aufgrund weltweit geringerer Tomatenernte ebenfalls stark gestiegen.
Auch im Verpackungsbereich sind Preissteigerungen von 7 Prozent bei Kunststoff und bis 10 Prozent für Kartonagen zu verzeichnen. Hinzu kommen höhere Kosten für Versicherungen (+ 6 Prozent) und Personal (+ 3 Prozent) bei noch einmal erhöhten Lohnnebenkosten. In den bereits durchrationalisierten Unternehmen können diese Kostensteigerungen nicht mehr aufgefangen werden. Auch steigt der Labor- und Analysenaufwand im Rahmen der weiteren Perfektionierung der bestehenden Qualitätssicherungssysteme stetig an. Energiekosten steigen abhängig vom Ölpreis und zusätzlich durch die nächste Stufe der Ökosteuer. Logistik und Vertrieb werden im Jahr 2003 durch Einführung der Autobahn-Maut für schwere LKW einen weiteren Kostenschub erfahren.
Die Kostenerhöhungen sind im Rohstoffbereich von der Entwicklung der weltweiten Agrarmärkte abhängig, im Bereich Verpackung und Energie spielt wiederum der Ölpreis eine Rolle, die Lohnkosten beruhen auf den hohen Tarifabschlüssen des letzten Jahres. Auf die Euroumstellung sind die Kostenerhöhungen nach übereinstimmender Beurteilung der Hersteller nicht zurückzuführen.
Nach Angaben der Unternehmen wird eine diesen Faktoren entsprechende Preisanpassung im Jahr 2003 unvermeidlich sein. In einem insgesamt schwierigen Umfeld, das im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung auch durch die hohe Arbeitslosenquote beeinflusst wird, schätzt die Branche die Chancen für Innovationen wie Cook & Chill-Produkte zurückhaltend ein. Dies gilt auch für den Bio-Markt, der im vergangenen Jahr deutlich zugelegt hat, derzeit jedoch stagniert.