Bonn. “Wir appellieren an die Behörden, mit schärferen Kontrollen dafür zu sorgen, dass die Vorschriften zur Kennzeichnung von Geflügelfleisch auch an der Bedientheke eingehalten werden.” Diese Forderung erhob Gerhard Wagner, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) unter Hinweis auf neueste Untersuchungen, wonach die Verbraucher nur unzureichend über die Herkunft der Ware informiert werden.
In vielen Fällen fehle die Veterinärkontrollnummer, die angibt, wo die Tiere geschlachtet, zerlegt oder verarbeitet wurden. “Um die Markttransparenz und den Verbraucherschutz zu verbessern, fordern wir die Politik nochmals auf, den Herkunftsnachweis für Geflügelfleisch generell gesetzlich zu verankern und auch zu kontrollieren”, erklärte Wagner. “Die Verbraucher müssen frei entscheiden können, welchen Produkten sie ihr Vertrauen schenken.”
Die Anforderungen an die Geflügelzucht seien von Land zu Land unterschiedlich. “In puncto Tierschutz und Lebensmittelsicherheit ist Deutschland in Europa Vorreiter”, betonte der ZDG-Präsident. “Anhand der neutral kontrollierten Kennzeichnung D/D/D kann sich der Verbraucher zumindest bei verpacktem Geflügelfleisch bewußt für Ware aus deutscher Erzeugung entscheiden.” Das im Handel angebotene Geflügelfleisch stamme jedoch nur zu 41 Prozent aus Deutschland. Deshalb fordere der ZDG eine klare Kennzeichnung auch für die restlichen 59 Prozent der Produkte, die aus 16 Ländern innerhalb und außerhalb der EU eingeführt werden.