PET FOOD - Interview: Kein Ende der Fahnenstange

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KEIN ENDE DER FAHNENSTANGE Pet Food ist nach wie vor ein globaler Wachstumsmarkt und der Maschinenbauer Karl Schnell ist mittendrin, anstatt nur dabei. Im Interview erklärt Daniel Haub, bei Karl Schnell zuständig für die Projektierung im Bereich Pet Food, elementare Grundsätze der Pet Food-Produktion und bezieht Stellung zu aktuellen Trends. Herr Haub, worin unterscheidet sich die Pet Food-Produktion von der für menschliche Nahrung, was sind die Gemeinsamkeiten? Grundsätzlich können sämtliche im Hause Karl Schnell entwickel-ten Anlagen sowohl im Bereich für Humannahrung als auch im Pet Food-Bereich eingesetzt werden. Für Hersteller größerer Mengen gibt es Anlagen in entsprechend auf die Anforderungen ausgeleg-ter Größe. Dies gilt gleichermaßen für beide Bereiche. Individuelle Wünsche, spezielle Raumanforde-rungen etc. werden berücksichtigt. Zu betonen ist hier, dass es nur einen marginalen Unterschied zwischen Humannahrung und Pet Food gibt. Alle Produzenten haben die gleichen Bedürfnisse: Sie verarbeiten genusstaugliches Fleisch in Lebens-mittelqualität, haben enorme Qualitätsansprüche und auch die Hygienestandards sind weitgehend identisch. Tiernahrung wird meist in erheblichen Quantitäten produziert. Doch der einzig wirklich signifikante Unterschied ist der Knochenanteil im Pet Food-Prozess. Pet Food-Produzenten stellen das Tierfutter in ganz anderen Größenordnungen her als Fleisch-produzenten? Wie verändert das die Konstruk-tion der Maschinen? Pet Food-Anlagen laufen mit einem sehr hohen Automatisierungsgrad, oft 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und bis zu sechs Wochen am Stück bis zur Wartung. Das stellt eine immense Herausforderung für die ein-gesetzten Materialien und Maschinen dar. KS setzt deshalb im Maschinenbau legierte Stähle ein. Schneidsätze wer-den – bei abrasiven Produkten – mit einer speziellen Beschichtung verse-hen. Dadurch werden die Standzeiten signifikant erhöht. Aufgrund der meist höheren Viskosität der in der Tier-nahrung zu verarbeitenden Rohstof-fe sind die Antriebe bei Pet-Food- Anlagen zudem entsprechend höher ausgelegt. Unser Mischerprogramm z. B. umfasst Chargengrößen von 30 bis 7.000 l. Dementsprechend werden die Materialstärken und Motorgrö-ßen berechnet und ausgelegt. Beim Abfüllen/Portionieren kommt unser Industrievakuumfüller zum Einsatz. Sein Fördersystem, basierend auf dem Prinzip der Innenzahnradpumpe, ermöglicht das Füllen hochviskoser Produkte auch bei tiefsten Temperaturen. Dieses System wird sehr erfolg-reich auch in der Human-Nahrung eingesetzt. Inwieweit hat sich in den vergangenen Jahren die Qualität von Pet Food verändert? Was bedeu-tet das für die Pet Food-Linien der Produzenten? Der derzeitige Trend geht eindeutig immer mehr zu hochwertigem Wet Food. Diese Premiumprodukte verlangen höchste Feinheit. Und damit kommen wir zum Herzstück einer jeden Linie: dem Feinstzerklei-nerer. Karl Schnell bietet hier eine enorme Auswahl an Maschinen und Schneidsystemen. Beispielhaft dafür ist das hochflexible Cutfix-System, ein mehr-stufiger Schneidsatz mit einer Stator-Rotor-Schneid-stufe in Kombination mit dem klassischen Messer- Lochplatten-System. Dadurch kann eine maximale Partikelgröße – 1 mm im Endprodukt – definiert wer-den. Mit einem herkömmlichen Messer-Lochplatten- System endet die maximale Lochplattengröße bei 3 mm, da sich bei kleineren Bohrungsdurchmessern durch den hohen Knochenanteil die Lochplatten schnell zusetzen. Desweiteren sollte auch der hohe Forschungsauf-wand der Produzenten nicht außer Acht gelassen werden. Die Optimierungen im Bereich der Rezep-turen, basierend auf entsprechenden Forschungs- und Entwicklungsergebnissen, verbessern nicht nur die Qualität des Produktes, sondern auch die Akzeptanz beim Endverbraucher. Diese enormen finanziellen Ausgaben machen sich auf langfristige Sicht bezahlt. Und angesichts der steigenden Zah-len der Tiere in deutschen Haushalten ist das Ende der Fahnenstange beim Wachstum noch lange nicht erreicht. Hier ist eindeutig noch genügend Spiel-raum, um weiter entsprechend auszubauen und zu wachsen. Karl Schnell bietet seinen Kunden ein indi-viduell abgestimmtes Lösungsmodell an. Das breite Spektrum an hochwertigen Maschinen gewährlei-stet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Welchen Stellenwert hat das Thema Pet Food firmenintern? Konzentriert sich das Unter- nehmen eher auf Dry oder Wet Food? Tiernahrung ist bei Karl Schnell seit Jahrzehnten ein sehr wichtiges Thema. Dabei liegt der Fokus bisher eindeutig im Wet Pet Food-Bereich, dank der um-fangreichen Erfahrung und Spezialisierung unseres Hauses in den Bereichen Moist und Semimoist. Daniel Haub, Metzgermeister und Fleischtechniker, bei Karl Schnell zuständig für die Projektierung im Bereich Pet Food PET FOOD-HERSTELLUNG 44 2016 PETFOOD PRODUCTION


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