RUBRIKEN - Editorial

Fleisch-Marketing_12_2016

Editorial Fleisch-Marketing 3 69 Cent – was für eine Wertschätzung! Auf einer Dienstfahrt im Auto nach Harsewinkel, genauer gesagt nach Harsewinkel Greffen zur Firma Eggelbusch, die sich übrigens über den Einsatz von hochwertigen Rohstoffen zur Wurstproduktion differenziert, ging es etwa in Höhe des Kamener Kreuzes um das deutsche Schwein. Im WDR lobte Edeka seine Wochenangebote aus: Fünf bis sechs Produkte wurden mit 1,39 Euro, 1,19 Euro oder 1,69 Euro über den Äther angepriesen. Kurz vor der Abbiegung nach Hannover, Richtung Ostwestfalen, Herausgeber/Chefredakteur Fleisch-MarketingIhr direkter 12/2016 F leisch-Marketing der Wiege der deutschen Wurst- und Fleischproduktion, ging es zum Schluss der Werbung um das deutsche Schwein. Zum Preis von 69 Cent für 100 Gramm Schweinefilet („besonders zart“) pries Edeka das Beste vom Schwein an. Nein, kein Nacken oder Kotelett! Das Premiumprodukt vom Schwein wird nur noch in Cent-Beträgen angeboten. Filet für 69 Cent, das kann doch nur billig sein im wahrsten Sinne des Wortes, ist des Volkes Meinung. Und diese Werbung bestärkt den Verbraucher in seiner Wahrnehmung. Die Branche versucht alles Mögliche, um imagemäßig aus der Misere der indus- triellen Massenproduktion, der Dumping-Preise und –löhne sowie der CO2-Belastung herauszukommen, und torpediert die Bemühungen mit den eigenen Waffen. Auf der Grünen Woche in Berlin werden sicherlich wieder publikumswirksame Initiativen Richtung Tierwohl gestartet, und Minister Schmidt wird in seinem letzten Amtsjahr wahrscheinlich das angekündigte staatliche Tierwohl-Siegel vorstellen. Die Medien werden berichten und der öffentlichkeitswirksame Effekt wird nach zwei Wochen verflogen sein – wie jedes Jahr. Denn solange der Handel die Dumpingpreis-Politik verfolgt, wird es schwer werden, die Öffentlichkeit vom Tierwohl, insbesondere im Schweinefleisch-Bereich, zu überzeugen! Allen Lesern und Geschäftspartnern wünscht das Team von Fleisch-Marketing geruhsame Feiertage und einen guten Rutsch in ein sicherlich spannendes 2017. Weg zu unseren Mediadaten u Michael Jakobi


Fleisch-Marketing_12_2016
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