Auf die Flut folgt die Stornowelle

Der DEHOGA fordert daher von der Bundesregierung Ausgleichszahlungen für die gravierenden Umsatzausfälle der Hoteliers und Gastronomen. “Wenn Landwirte in den Flutgebieten für Ernteausfälle entschädigt werden, dann darf das Gastgewerbe nicht leer ausgehen. Denn was den Bauern die Ernte ist, sind den Hoteliers und Gastronomen die Gäste”, erklärt DEHOGA- Hauptgeschäftsführer Christian Ehlers am Freitag in Berlin. Der Stellenwert des Tourismus ist gerade in Sachsen von überragender wirtschaftlicher Bedeutung. Die Bundesregierung sei daher dringend aufgefordert, die Hilfen für mittelbare Schäden, die derzeit nur den Bauern zugedacht würden, auf die Hoteliers und Gastronomen auszuweiten, mahnt Ehlers an. Diese Entschädigungen sollten, so der DEHOGA-Hauptgeschäftsführer, mindestens einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen nach der Flutwelle abdecken.

Der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Ernst Fischer, weist in diesem Zusammenhang auch auf die Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes in Artikel 3 Grundgesetz hin: “Hilfen, die anderen Wirtschaftszweigen in vergleichbaren Situationen zugedacht werden, dürfen den Hoteliers und Gastronomen nicht versagt bleiben”. Nach aktuellen Presseberichten hat z.B. die Lufthansa jüngst 43 Millionen Euro von der Bundesregierung wegen des zeit-eiligen Ausfalls von Fluggästen und des Rückgangs der Passagierzahlen nach den Terroranschlägen von New York erhalten.

Darüber hinaus komme es allerdings in erster Linie auch darauf an, dass die Urlaubs- und Tagungsgäste möglichst schnell wieder die von der Flut heimgesuchten Gebiete bereisen. Denn die größten Teile der betroffenen Regionen in den neuen Bundesländern mit ihren einmaligen Landschaften und kulturellen Sehenswürdigkeiten stehen schon längst wieder für Gäste bereit. “Wer Sachsen helfen will, der muss Urlaub in Sachsen machen”, regt Präsident Fischer an. Aus diesem Grund wird auch die Deutsche Zentrale für Tourismus zeitnah bundesweit mit einer Sonderkampagne fürReisen nach Sachsen und in die anderen ebenso geschädigten Gebiete werben.

Neben dieser Marketingoffensive seien aber auch die Medien aufgefordert, weiterhin ihren Beitrag zu leisten. Über die lobenswerten Spendenaktionen hinaus brauche Sachsen jetzt eine positive Berichterstattung, die die Gäste möglichst schnell wieder für Länder an der Elbe begeistere. “Ob öffentlich- rechtliche oder private Sender, jetzt müssen alle an einem Strang ziehen. Denn nur die Rückkehr der Urlauber und Gäste trüge entscheidend zur Hilfe in den Regionen und zur Rettung von Existenzen und Arbeitsplätzen bei”, so Fischer.

Meist gelesene Artikel

News
bfm Ladenbau: Vom Trend zur Lösung
News
Marcher Fleischwerke: 10. Standort
News
Metzgerei der Zukunft – reloaded
News
Rund 80 Nachwuchskräfte im Allgäu
News
Fachpack 2024: Hochkarätiges Rahmenprogramm

Das könnte Sie auch interessieren:

Multivac

Neuer Standort in Buchenau

Sein neues Kompetenzzentrum für Slicinglösungen eröffnete Multivac in Buchenau (Dautphetal), das nach rund zweijähriger Bauzeit in Betrieb genommen wurde....

bfm Ladenbau: Vom Trend zur Lösung

Smartstores sind angekommen im Fleischer- bzw. Metzgerhandwerk. Zwei unterschiedliche Beispiele aus Niedersachsen und Bayern – umgesetzt von bfm Ladenbau –...

Seydelmann: Allrounder-Wolf

Mit großen Schritten nähert sich der Termin für die Handwerksmesse der Fleischbranche – die SÜFFA 2024 in Stuttgart. Auch die...

Fachpack 2024: Hochkarätiges Rahmenprogramm

Vom 24. bis 26. September 2024 ist Europas Verpackungsindustrie wieder auf der Fachpack 2024 in Nürnberg zu Gast. Neben dem...

Metzgerei der Zukunft – reloaded

Zum zweiten Mal nach 2023 rückt der Ladenbauer Schrutka-Peukert das Motto „Metzgerei der Zukunft“ in den Fokus seines Messeauftritts auf...

Marcher Fleischwerke: 10. Standort

Die österreichischen Marcher Fleischwerke, ein Familienunternehmen, das in dritter Generation geführt wird, eröffnen ihren zehnten Standort in Leoben. Im neuen...