Erstmals hat die Stiftung Warentest Berliner Krankenhäuser unter die Lupe genommen.
Ermittelt wurde, welches Haus für welche Erkrankungen empfohlen wird, wo Patienten mit der Unterbringung, dem Service und der Betreuung zufrieden sind und was der Aufenthalt kostet.
Die medizinischen Qualität der Kliniken wurde anhand von ca. 4000 Empfehlungen niedergelassener Ärzte ermittelt: 52 Fachabteilungen an 24 Berliner Kliniken wurden besonders empfohlen. Darüber hinaus beantworten über 3000 Patienten dieser Fachabteilungen Fragen zur Qualität von Aufenthalt und Versorgung.
Nach der medizinischen Versorgung sind den Patienten vor allem Informationen über ihre Krankheit und deren Behandlung, die Wahrung der Privatsphäre, Anteilnahme und die Anerkennung als gleichwertiger Gesprächspartner durch Ärzte und Pflegepersonal am wichtigsten. Die befragten Patienten waren im großen und ganzen zufrieden mit Aufenthalt und Versorgung.
Gutes Essen, eine ausreichende Getränkeversorgung und auch Menüwahl werden heute als selbstverständlich erwartet. Wie die Befragung zeigte hatten ältere oder besonders hilflose Patienten teilweise Schwierigkeiten, an dem Menüwahlsystem teilzunehmen oder zusätzliche Getränke zu erhalten.
Servicebereiche mit Kiosk oder Laden, Café oder Restaurant für Patienten werden als notwendig gehalten.
Dabei werden für diejenigen, denen das Essen nicht schmeckt oder vielleicht die Diät zu knapp bemessen ist, Alternativen erwartet: vom Würstchen mit Brot bis hin zur Küche a la carte.
In einem Viertel der Fälle fühlten sich die Kranken aber nur mangelhaft über ihre Krankheit und die Behandlungsmethode informiert, nicht selten wurde auch der sanitäre Bereich kritisiert. Gespräche und Zuwendung sind den Patienten allerdings wichtiger als Komfort und sanitäre Einrichtungen.
Darüber hinaus finden Sie im Heft test 11/97 einen umfangreichen Beitrag zum Thema Krankenhäuser in Berlin.