Auch 2003 wird den Verbraucherinnen und Verbrauchern trotz rückläufiger Rindfleischerzeugung ein ausreichendes Angebot an Rind- und Schweinefleisch zu sich kaum ändernden Preisen zur Verfügung stehen. Die Landwirte können im Wesentlichen mit stabilen Erzeugerpreisen für Rind- und Schweinefleisch rechnen. In den nächsten Monaten dürften die Rinderpreise allerdings noch einmal leicht nachgeben, während bei den Schweinepreisen möglicherweise mit einem leichten Anstieg auf nach wie vor niedrigem Niveau zu rechnen ist. Zu dieser Einschätzung kommt der Sachverständigenausschuss für die Auswertung der Viehzählungsergebnisse beim Bundesverbraucherministerium aufgrund der Ergebnisse der Erhebung über die Viehbestände zum 3. Mai 2003. Insgesamt rechnet das Gremium in Deutschland für das Wirtschaftsjahr 2003/04 mit abnehmender Rindfleisch- und leicht steigender Schweinefleischerzeugung.
Bei Rindfleisch geht der Ausschuss aufgrund der Bestandsentwicklung davon aus, dass die Bruttoeigenerzeugung 2003 (BEE: sämtliche im Inland erzeugten Tiere unabhängig vom Ort der Schlachtung) mit 1,24 Millionen Tonnen 10 Prozent unter der des Vorjahres liegen wird. Bei weiter rückläufigen Nettoexporten rechnet er mit einem Rückgang des Gesamtverbrauches auf eine Million Tonnen. Der Pro-Kopf-Verzehr wird voraussichtlich auf 8,3 Kilogramm und der Selbstversorgungsgrad auf 124 Prozent zurückgehen.
Bei Schweinefleisch wird die BEE 2003 vermutlich leicht zunehmen und 4,02 Millionen Tonnen erreichen. Bei Berücksichtigung von Ein- und Ausfuhren dürfte der Gesamtverbrauch bei 4,47 Millionen Tonnen liegen. Pro-Kopf – Verzehr würde auf 39 Kilogramm ansteigen und der Selbstversorgungsgrad läge bei knapp 90 Prozent.
Die Mai-Viehzählung ergab folgende Viehbestände: Einen Schweinebestand von 26,6 Millionen Tieren – 1,7 Prozent weniger als zum vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt. Der Rinderbestand ging insgesamt um 2,7 Prozent auf 13,6 Millionen Tiere zurück, wobei sich der Milchkuhbestand um 1,4 Prozent auf 4,4 Millionen Tiere verringerte. Der Schafbestand ging um 3,1 Prozent auf 2,6 Millionen Tiere zurück.