Für GV-net: Michael Hube
Berlin. Es ist ganz einfach und geht rapide, in Berlins höchsten Kreis aufzusteigen: Man fahre zum Alexanderplatz im Zentrum der Hauptstadt, löse ein Ticket für den Fernsehturm und schon ist man binnen Sekunden ganz oben. Hoch über den Dächern der City, im höchsten Cafe und Restaurant der Metropole, dreht sich alles um das leibliche Wohl der Gäste.
Inbegriffen im Kulinarischen ist eine imposante Sicht aus 207 Meter Höhe über die gesamte Berliner Innenstadt. Jährlich genießen etwa 1,2 Millionen Gäste dieses Hochgefühl – ob vom Cafe oder von der Panorama-Etage der silbernen Turmkugel aus. Das Ring-Cafe kann je nach Besucheransturm ein- oder zweimal pro Stunde um die eigene Achse kreisen.
Gastronomisch den Dreh drauf haben die 72 Mitarbeiter von Hartmut Wellner, Geschäftsführer der TV Turm Alexanderplatz Gastronomiegesellschaft mbH. Die sehr gefällige Speisekarte im Halbkugel-Design dieser einmaligen Berliner Restauration reizt den Gaumen: Die Offerte reicht vom kleinen Frühstück (Früchtecocktail mit Joghurt für 5.50 DM) über Amerikanisches Frühstück (Spiegeleier mit Schinkenspeck, Obst, Konfitüre, Butter und Brötchen zu 13.00 DM) bis hin zum Schlemmerfrühstück “Telecafe”, das zum Preis von 16.50 DM Räucherlachs, Rührei, Käse und Schinken nebst Butter und Brot bietet.
Wer es in luftiger Höhe noch etwas gehobener mag, kann auch aus dem reichhaltigen Angebot an Hauptgerichten der Turm-Gastronomen etwa Geschnetzeltes vom Schweinefilet mit Butterspätzle (18.00 DM) oder die Brandenburger Fischplatte (23.50 DM) ordern. Krönender Abschluß des Mahls über Berlin könnten die diversen Eisspezialitäten bilden, die aus dem Hause Mövenpick geliefert werden. Ganz oben auf dem Magenfahrplan der TV-Fans steht laut Turm-Chef Wellner das gute alte deutsche Schweineschnitzel (in der Saison natürlich mit Spargel aus dem Berliner Umland). Als Lieblingsgetränk habe sich der Gerstensaft Marke Berliner Kindl durchgesetzt.
So originell die Restauration, so schwierig das Handling. Aus Gründen des Brandschutzes dürfen die Gerichte nicht direkt in der Silberkugel über Berlin zubereitet werden. Deshalb werden alle warmen Speisen in einem modernen Küchentrakt – eine Sonderanfertigung der Firma Issebecher – am Fuß des Turmschaftes vorproduziert. In der Kugel werden sie dann per Mikrowelle oder Heizluftschrank mundgerecht gegart.
Allemal ist Wellners Team für neue Ideen gut. Wer kann schon von sich behaupten, sein Ja-Wort auf diesem Gipfel gegeben zu haben? Seit Februar 1998 trauten sich standesamtlich beglaubigt in der TV-Kugel bereits mehr als 20 Paare in den siebten Himmel, ein ganz besonderes Hochzeitsmenü a la TV-Turm inklusive. Selbst als Theaterpodium hat das Restaurant über Berlin schon gedient. Und zur Jahrtausendwende haben sich Wellner & Co natürlich wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Schauen wir mal. Allerdings dürfte die Fete zum Jahrtausendwechsel hoch im Berliner Himmel schon längst ausgebucht sein.