Verantwortlich für diese Bewertung sei das aus Sicht von Stiftung Warentest mustergültige Fettsäuremuster. Es sei für unseren Körper womöglich noch günstiger als das seines mediterranen Konkurrenten Olivenöl. Die Merkmale: ein hoher Gehalt an Ölsäure, ein moderater Gehalt an Linolsäure und wenig gesättigte Fettsäuren. Der besondere Clou des Rapsöls, bei dem das Olivenöl passen muss: ein relativ hoher Anteil an Alpha-Linolensäure, einer für Herz und Kreislauf günstigen Omega-3-Fettsäure. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Rapsöl ebenso wie verwandte Institutionen in der Schweiz und in Österreich. Und auch in den USA hat inzwischen ein "Run auf Raps" begonnen.
Unter den 15 getesteten Rapsölen sind neun "native/kaltgepresste" und sechs "raffinierte" beziehungsweise "dampfgewaschene" Öle. Diese unterschiedlichen Verarbeitungsformen der Öle drücken sich in Eigenschaften wie Färbung, Geruch und Geschmack sowie im Preis aus. Aus diesem Grund fanden neben der ernährungsphysiologischen Bewertung auch diese Kriterien Eingang in den Test. Hier zeigte sich sowohl hinsichtlich der sensorischen Eigenschaften, als auch bei den Preisen eine große Bandbreite. Die nicht nativen Rapsöle sind wie zu erwarten durchweg preisgünstiger als die kaltgepressten Testkandidaten und schmecken neutral. Sie sind deutlich blasser in der Färbung als die nativen Öle. Vier Öle sind fehlerfrei und wurden mit "sehr gut" bewertet. Natives Rapsöl hat eine intensiv gelbe Farbe. Geruch und Geschmack sollten aromatisch, "fruchtigsaatig bis nussig und insgesamt eher mild" sein. Die Bewertungen der Tester reichten hier von "sehr gut" bis zu "ausreichend" bei einem Kandidaten.