Studie im Auftrag von VLAM
Im Jahr 2024 ist der Pro-Kopf-Verzehr von frischem und tiefgekühltem Fleisch sowie Geflügel in belgischen Privathaushalten erneut um ein Prozent auf nunmehr 28,1 kg gestiegen. Auch die Nachfrage nach pflanzenbasierten Fleischalternativen verzeichnete ein leichtes Wachstum auf 0,6 kg pro Person. Das geht aus einer Marktforschung im Auftrag von Flanderns Agrar-Marketing-Büro VLAM hervor.
Fleisch und Geflügel stellen mit einem Volumenanteil von 83 Prozent weiterhin den Hauptanteil am Gesamtverzehr von Fleisch, Fisch und pflanzlichen Fleischersatzprodukten dar. Innerhalb der Kategorie Rot- und Weißfleisch zeigt Geflügelfleisch langfristig das größte Wachstumspotenzial. Während die Privathaushalte 2024 mehr Geflügel-, Rind- und Kalbfleisch konsumierten, blieb der Schweinefleischkonsum hinter den starken Vorjahreswerten zurück. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov Belgium untersuchte für die Studie die Kaufdaten von 6.000 belgischen Privathaushalten.
Fleisch- und Geflügelkonsum steigt erneut leicht an
2024 konsumierte jeder Belgier im Durchschnitt 28,1 Kilogramm frisches und tiefgekühltes Fleisch sowie Geflügel in den eigenen vier Wänden. Damit setzte sich der moderate Wachstumstrend fort: Der Pro-Kopf-Verzehr stieg zum zweiten Mal in Folge um ein Prozent. Während vor der Corona-Pandemie noch ein leichter Abwärtstrend zu beobachten war, zeigte sich nach der Krise eine allmähliche Erholung. Im Jahr 2024 hat sich der Konsum auf einem Niveau eingependelt, das in etwa dem von 2016 entspricht.
Laut der YouGov-Studie berücksichtigen 99 Prozent der belgischen Haushalte Fleisch und Geflügel weiterhin regelmäßig beim Einkauf. Im Jahr 2024 wurden im Durchschnitt 58 Fleischeinkäufe pro Haushalt verzeichnet – ein Wert, der den positiven Trend der vergangenen Jahre bestätigt.
Auch preislich zeigt sich eine Entwicklung: Während Verbraucher 2022 und 2023 noch 7 bzw. 8 Prozent mehr für Fleisch ausgeben mussten, fiel die Preissteigerung 2024 mit einem Prozent deutlich moderater aus.
Leichtes Plus bei Fleischalternativen
Mit einem Pro-Kopf-Verzehr von 0,6 kg legen pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte wie Seitan, Gemüseburger oder Fleischimitate leicht zu. Inzwischen entscheiden sich 36 Prozent der Haushalte für diese Erzeugnisse. Der Verzehr eiweißreicher Hülsenfrüchte schwankte in den vergangenen Jahren zwischen 0,8 und 0,9 kg pro Kopf. Knapp 60 Prozent der Haushalte konsumieren Linsen, Kichererbsen, Bohnen & Co.
2024 lag der Pro-Kopf-Verzehr von Fisch sowie Weich- und Krustentieren bei 4,2 kg und damit um 100 g unter dem Vorjahreswert. Im zurückliegenden Jahr entfielen im Einkaufskorb „Fleisch-Fisch-Vegetarisch“ rund 83 Prozent des Gesamtvolumens auf Fleisch und Geflügel. Fisch, Weich- und Krustentiere machten 12 Prozent aus, während pflanzenbasierte Fleischalternativen einen Anteil von 4 Prozent erreichten.
Erster Platz für Geflügel
Im Ranking der beliebtesten Fleischarten belegt Geflügel mit einem Volumenanteil von 31 Prozent den ersten Platz. Auf den weiteren Plätzen folgen gemischtes Fleisch mit 22 Prozent sowie Schweine- und Rindfleisch mit 21 bzw. 16 Prozent.
Verzehr meist in den eigenen vier Wänden
Drei Viertel des belgischen Fleischkonsums entfallen auf den Verzehr in den eigenen vier Wänden. Der verbleibende Anteil wird dem Außer-Haus-Verzehr sowie dem Verzehr von abgeholten oder gelieferten Mahlzeiten zugerechnet. Das geht aus einer Erhebung des Marktforschungsinstituts iVox im Rahmen des VLAM-Konsumtrackers hervor, an der 7.300 Belgier im Alter von 18 bis 75 Jahren teilgenommen haben.
Im Schnitt konsumieren 54 Prozent der Belgier zwischen 18 und 75 Jahren täglich Fleisch oder Geflügel – Wurstwaren und Fleischsnacks ausgenommen. Besonders häufig trifft dies auf Männer, Haushalte mit Kindern sowie Personen aus höheren sozialen Schichten zu.
Verzehrfrequenz rückläufig
Laut einer weiteren iVox-Erhebung unter 1.000 Belgiern im Alter von 18 bis 64 Jahren konsumieren 51 Prozent an mindestens vier Tagen pro Woche Fleisch. 29 Prozent greifen zwei- bis dreimal wöchentlich auf Fleisch zurück, während lediglich 3 Prozent angaben, vollständig auf Fleisch zu verzichten.
Die Verzehrfrequenz von Fleisch ist über die Jahre rückläufig – besonders deutlich zeigt sich dieser Trend bei den 18- bis 34-Jährigen: Während noch 47 Prozent dieser Altersgruppe mindestens viermal pro Woche Fleisch essen, greifen 30 Prozent nur an zwei bis drei Tagen pro Woche zu. 4 Prozent essen gar kein Fleisch.