Diese Metzgerei hat keine Ausbildungssorgen

Die Metzgerei Lederer hat auch keine Nachwuchssorgen. An Bewerbern für die Ausbildung mangelt es nicht. Ganz im Gegenteil: Die guten Ausbildungsbedingungen im Betrieb und die individuellen Unterstützungsleistungen für lernschwache oder behinderte Jugendliche haben sich herumgesprochen und sind bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Außerdem vermarktet der Betrieb sich und sein besonderes Ausbildungsengagement offensiv über Kooperationen mit Schulen, auf regionalen Messen und Ausbildungsbörsen sowie über Sponsoring regionaler Vereine.

Talent entdecken und fördern
Nach dem Motto „in jedem Menschen steckt ein Talent“ gibt der Metzger auch Schulabgängern mit geringeren Qualifikationen oder lernschwachen Jugendlichen eine Chance. Und er nimmt sie in die Pflicht: Die Ausbildung beginnt mit einer Zielvereinbarung, in der Unternehmer und Auszubildender gemeinsam Ziele festgelegen. Nach der Zielerreichung fragt er in wöchentlichen Gesprächen nach: „Um im Laufe der Ausbildung zu erkennen, was einer gut kann und welches Entwicklungspotenzial in ihm steckt, muss man immer up to date sein“, ist Joachim Lederer überzeugt. Er fragt, wie es dem Auszubildenden gefällt, was gut läuft und was aus Sicht des Betriebs besser werden muss. So ist er immer bestens informiert über die Zufriedenheit mit der aktuellen Ausbildungssituation im Betrieb. Er weiß genau, wo gerade der Schuh drückt und welche Hilfe und Unterstützung der Auszubildende momentan benötigt.

Individuelle Betreuung im Team
Die Aktivitäten der Metzgerei Lederer zur Förderung von Auszubildenden sind vor allem individuell zugeschnitten, lebensnah und unkompliziert. So finanziert der Unternehmer z. B. Nachhilfe für lernschwache Jugendliche, um Schulabschlüsse neben der Ausbildung nachzuholen, oder auch Sprachkurse. Azubis werden teilweise für Nachhilfe und Übungsstunden frei gestellt. Außerdem setzt er gezielt Anreize für einen guten Ausbildungsabschluss, indem er etwa die Finanzierung des Führerscheins oder eine finanzielle Unterstützung beim Autokauf in Aussicht stellt.

Und alle helfen mit: Geschäftsführer Joachim Lederer und sein Mitarbeiterteam teilen sich die individuelle Betreuungsarbeit. Unterstützung durch das Mitarbeiterteam erfahren die Auszubildenden besonders bei der Vorbereitung auf die Gesellenprüfung. Die Kollegen helfen beispielsweise durch gemeinsames Lernen vor den Prüfungen und wiederholtes Kochen von Menüs für die Prüfung.

Darüber hinaus stärkt Joachim Lederer bei seinen Azubis das Interesse für den Beruf und die Branche, indem er interessante Entwicklungsperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten im Betrieb anbietet. Nach zwei bis drei Gesellenjahren ermöglicht er seinen Mitarbeitern die Fortbildung zum Meister. Er übernimmt die Kosten für die Meisterkurse und begleitet die Gesellen über die gesamte Zeit der Meisterausbildung als Mentor.

Joachim Lederer ist jedoch nicht nur als Mentor gefragt
„Für die Mitarbeiter und Auszubildenden bin ich Kumpel und manchmal auch Vater-Ersatz“ sagt er. Es ist ihm sehr wichtig, gerade Jugendlichen mit schwieriger Ausgangssituation einen interessanten Beruf und sicheren Arbeitsplatz zu bieten und auch im privaten Umfeld mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. So hilft er seinen Auszubildenden bei der Wohnungssuche, bei Bankgeschäften oder beim Autokauf. So viel Engagement – davon ist er überzeugt – lohnt sich. Seine Mitarbeiter geben es ihm mehrfach zurück: mit guter Leistung, einer hohen Arbeitsmotivation und einer langen Bindung an den Betrieb. Bisher blieben ehemalige Azubis mindestens zehn Jahre im Unternehmen. In Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels ist das Gold wert.

Der Erfolg des Ausbildungskonzepts gibt Joachim Lederer Recht. Ausbildung im Betrieb erfordert heute mehr denn je Engagement und individuelle Unterstützung. „Die Zeiten sind vorbei, in denen es genug Bewerber gab.“ Mit seinem Betrieb will er Vorbild sein und andere Unternehmen anregen, sich in Zeiten des Fachkräftemangels stärker für Azubis zu engagieren.

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