Von Michael Hube
Berlin, GV-net. Regelmäßges gemeinsames Speisen in angenehmem Ambiente ist in jeder intakten Familie Norm. Für den weltweit renommierten Pharmaka-Riesen Schering-AG mit seinem Verwaltungs-, Forschungs- und Vertriebszentrum im Herzen Berlins ist dies ein wichtiger Bestandteil einer in mehr als 125 Jahren gewachsenen Unternehmenskultur. “In erster Linie zählt für uns Qualität”, umschreibt Willi Säuberlich, Leiter der Kasinobetriebe von Schering, den Anspruch, den er und sein Team von mehr als 60 Küchenkräften umzusetzen versucht. Schließlich gilt es, Tag für Tag die Gaumen hunderter Schering-Mitarbeiter zufriedenzustellen.
Wie viele sind es eigentlich, die diese Offerte annehmen? “Täglich frequentieren etwa 2.500 Kunden unsere betriebseigenen gastronomischen Einrichtungen”, erzählt Willi Säuberlich. Sie bestehen aus einer gemütlichen Kantine, einem Wiener Cafe sowie einem Gäste-Kasino, das wie ein Hoteltrakt gehobener Klasse zum erholsamen Verweilen einlädt.
Zum Alltag der “Scherings” und ihrem Appetit: Knapp ein Drittel der mehrals 6.000 Mitarbeiter läßt sich das Menüangebot in der Kantine nicht entgehen. Im Durchschnitt sind es pro Arbeitstag 1.500 komplette Mahlzeiten, die als Komponentenessen über die Tresen gehen – und das zu sehr moderaten Preisen: “Drei Vollkost-Essen für 4,60 DM sind täglich im Angebot”, sagt der Kasino-Chef. Selbstverständlich, daß auch Vegetarier nicht zu kurz kommen. So wurde es mit dem Betriebsrat des Konzerns vereinbart, und es wird umgesetzt.
Wer jedoch seinem Magenfahrplan ganz individuell folgen will, kann dies durchaus noch kostengünstiger tun. Denn Fleisch oder Fisch nebst allen Beilagen muß ja nicht immer sein. Manchmal reichen ja auch schon Salzkartoffeln unter Gemüse zum Preis von 1,20 DM, oder, bei größerem Hunger, ein Besuch in der Snack-Line, wo man bei geringem finanziellen Einsatz mit Curry-Wurst, Schnitzel oder Quark dem Magenknurren ein vorläufiges Ende setzten kann. Stets frisch zubereitet, empfiehlt sich auch die Salat-Bar. Sie lädt mit ihrem reichaltigen Obst- und Gemüsebuffet zum gesundheitsbewußten Schlemmern ein. “Bei der Wahl unserer Zulieferer sind wir sehr kritisch”, merkt Willi Säuberlich dazu an. “Sie müssen sich stets neu beweisen, denn nur das Beste zählt für uns.”
“Es ist die Philosophie unseres Unternehmens, sich in sozialer Fürsorge um die Werksangehörigen zu kümmern”, sagt Frau Astrid Drabant-Schwalbach, Abteilung Unternehmenskommunikation der Schering-AG. “Attraktive Arbeitsbedingungen, Chancengleichheit und Toleranz im Umgang miteinander sind bei uns oberstes Gebot. Zur Schering-Familie`, die sehr eng verbunden ist, gehören schließlich erdumspannend zirka 21.500 Angehörige”, fügt sie mit einem charmanten Lächeln hinzu.
“Bon Appetit” titelt das Kücheninformationsblatt von Schering, das monatlich für seine Gäste in den Kasinobetrieben erscheint. Es sucht den Austausch mit den Mitarbeitern und vermittelt aktuelle Tips und Trends aus “Kulinarien”. Sachkundigste Ratgeber sind natürlich die Küchenchefs, die mit regelmässig kreierten kulinarischen Sonderwochen für Abwechslung auf den Tellern sorgen. Mal Italienisch, mal Jamaikanisch oder Fußballerisch – anläßlich der letzten Fußball-WM gab es Gerichte aus den Teilnehmerländern.
Für Überraschungen auf dem Tisch wird stets gesorgt. “Wir arbeiten nach einem 10-Wochen-Plan”, schildert Thomas Klaette, stellvertretender Küchenmeister, seinen Job. “Kein Hauptmenü darf sich innerhalb von 10 Wochen wiederholen.” Doch bei allem muß sich auch der beste Koch am allgemeinen Gusto orientieren. “Die Eßgewohnheiten haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert”, sagt der Experte mit der Kochmütze. “Eintopf ist längst out, nun sind vor allem Nudelgerichte gefragt. Bevorzugt werden zur Zeit vorallem Aufläufe, alles was sich um Spaghetti dreht.” Er selbst plädiert für Rippchen, kocht ansonsten, was den meisten schmeckt. Und das offenbar gekonnt, denn mehr als 96 Prozent der Tischgäste von Schering, so ergab die jüngste Befragung, mundet es täglich.