Bonn, (IHA). Deutschlands Hotellerie sei offenbar zur Knautschzone der Spar- und Steuerpolitik der Bundesregierung auserkoren, heißt es in einem Schreiben des lHA-Hotelverbandes an Bundesfinanzminister Eichel zur geplanten Abschaffung der Abzugsfähigkeit der Bewirtungskosten. “Bei den von uns vertretenen Hotels hat dieses Vorhaben blankes Entsetzen ausgelöst.”
Die zur Eindämmung des Mißbrauchs 1994 zuletzt verschärften Anforderungen an Bewirtungsbelege hätten deutliche Wirkung gezeigt. Wenn steuerlich verwertbare Bewirtungskosten nunmehr dennoch völlig abgeschafft würden, heißt es weiter, bräche der Gastronomie ein wichtiges Standbein weg. Gerade für Hotelrestaurants seien die Geschäftsessen häufig der dominierende Umsatzfaktor.
Diese würden entweder noch stärker in firmeneigene Kasinos verlagert oder zum überwiegenden Teil gar nicht mehr stattfinden. Das wäre das Aus für eine Vielzahl von Hotelrestaurants und für den gastgewerblichen Arbeitsmarkt ein Jobkiller ersten Ranges. Bei einer solchen Entwicklung würden die veranschlagten staatlichen Mehreinnahmen von 900 Mio. DM nicht annähernd erzielt.
Selbst vor dem Hintergrund der versprochenen Steuerentlastung aller Unternehmen werde die Hotelbranche zu stark gebeutelt. Gerade habe die Stabilisierung der deutschen Hotelkonjunktur begonnen – wenn auch auf niedrigem Niveau im europäischen Vergleich. Das sich abzeichnende verhängnisvolle Viereck der Sonderlasten für Hotels normale Umsatzsteuer (12 von 15 EU-Ländern wenden für Beherbergung einen ermäßigten Satz an) kein Vorsteuerabzug für Unterkunft und Verpflegung bei Geschäftsreisen Öko-Steuer und Wegfall der Bewirtungskosten werde einen neuerlichen Niedergang am Hotelmarkt Deutschland auslösen.
Eichel solle doch die Ressourcen von Deutschlands Hotellerie für Wachstum und Beschäftigung nutzen, statt diese mit immer neuen steuerlichen Sonderbelastungen zu überziehen.