Die Integration von Flüchtlingen aus Krisenregionen stand im Fokus einer Veranstaltung der Europäischen Metropolregion München in der Handwerkskammer für München und Oberbayern.
Das Motto lautete „Schätze heben: Integration junger Flüchtlinge in die duale Berufsausbildung“. “Von unserem System der beruflichen Bildung könnten die Flüchtlinge im besonderen Maße profitieren“, betonte Kammerpräsident Georg Schlagbauer. Gerade das duale System könne seine Integrationskraft für diese jungen Menschen entfalten. Durch die Verbindung der Lernorte Betrieb und Berufsschule bekommen Auszubildende sofort Erfahrungen in der Wirklichkeit. „Durch die Übersichtlichkeit kleinerer und mittlerer Betriebe unter Führung eines pädagogisch geschulten Handwerksmeisters kann auch auf spezifische Vorerfahrungen von Flüchtlingen eingegangen werden, die etwa eigene traumatische Erfahrungen durchleben mussten“, so Georg Schlagbauer. Die Grundvoraussetzung dafür sei, dass die Rahmenbedingungen zur Integration dieser Menschen verbessert würden, erklärte er. Dazu gehöre ein gesichertes Bleiberecht, während der Ausbildung und mindestens zwei Jahre danach, die das Handwerk als „3+2-Forderung“ bezeichnet. Der Bayerische Handwerkstag hat sich damit bereits an die bayrische Staatsregierung gewandt. Zudem sei man im Bereich der Kommunalpolitik aktiv. „Im Münchner Stadtrat setze ich mich dafür ein, dass die jungen Menschen z. B. während der Ausbildung durch besonders geschulte Personen begleitet werden und Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitgestaltung erhalten”, so Georg Schlagbauer weiter. Zudem beschäftigt die Handwerkskammer für München und Oberbayern zur Beratung und Vermittlung ausbildungsinteressierter junger Flüchtlinge einen Ausbildungsakquisiteur. www.hwk-muenchen.de
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