Demnach solle Vorstandschef Christoph Achenbach umfassend und schonungslos" alle Verlustbringer auf den Prüfstand stellen. Dazu gehört das Joint Venture mit Starbucks. Nahezu das gesamte Investment von Karstadt in die Starbucks-Kette gilt in einem solchen Fall als verloren. Wie das Handelsblatt weiter meldet, schreiben maximal drei der 31 deutschen Starbucks-Häuser schwarze Zahlen. Die Flagship-Stores in Berlins Hackeschen Höfen und in der Düsseldorfer Altstadt – eine Forderung der US-Partner – gelten als Verlustbringer. Außerdem gibt es heftigen Streit über die hohen Lizenzgebühren die Karstadt nach Seattle abzuführen hat Sollte Karstadt die Kaffeehauskette abstossen wollen, so hieße der Gewinner Starbucks. Obwohl Karstadt bislang 82 Prozent der Investitionskosten trägt, würde ihnen Starbucks – so zeigt ein paralleler Fall in der Schweiz und Österreich – lediglich 10 Prozent des eingesetzten Geldes erstatten. Für den in Deutschland aufgebauten Markennamen erhielte Karstadt allenfalls ein Dankeschön.
Wie der Essener Konzern hatte auch die Schweizer Bon-Appétit-Gruppe angesichts des schwierigen Kerngeschäfts ein neues Konzept gesucht. Weil ihr aber die Kooperation mit der amerikanischen Kaffeehaus-Kette statt eines profitablen Neugeschäfts nur steigende Verluste bescherte, überließ Bon-Appétit den Amerikanern am Ende den Geschäftsanteil zum Schnäppchenpreis. Die angegriffene Kapitaldecke machte den Lebensmittelhändler anschließend zum Übernahmeziel der Rewe.