Wissenschaftler der „Carnegie Mellon University“ sehen eine deutlich erhöhte Umweltbelastung durch eine vegetarische Ernährung und widersprechen damit dem generellen Bild einer umweltbelastenden Fleischproduktion. Ein solches wird oft von Laienmedien, Umweltverbänden und Politikern gezeichnet. Die Forscher berichten dazu in der Fachzeitschrift „Environment Systems and Decisions“ und erläutern, dass Salat dreimal schlechter in Bezug auf schädliche Emissionen abschneidet als Schinkenspeck. Viele Gemüsearten würden beim Anbau und der Verarbeitung mehr Ressourcen pro Kalorie benötigen und so mehr Treibhausgase als einige Arten von Fleisch emittieren.
Die Wissenschaftler untersuchten die Auswirkungen von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln durch Anbau, Verarbeitung und Transport, Vertrieb und der Lagerung in Haushalten (Michelle S. Tom , Paul S. Fischbeck, Chris T. Hendrickson: Energy use, blue water footprint, and greenhouse gas emissions for current food consumption patterns and dietary recommendations in the US, Environment Systems and Decisions, First online: 24 November 2015, pp 1-12). Parameter waren der Energie- und Wasserverbrauch und die Treibhausgas-Emissionen. Das Ergebnis: Obst, Gemüse, Milchprodukte und Meeresfrüchte haben im Verlauf ihrer Produktion negative Einflüsse auf die Umwelt. So steigt bei ihrer Produktion der Energieverbrauch um 38 %, die Wassernutzung um 10 % und Treibhausgasemissionen um 6 %. Der Verzehr von Salat hat nach den Berechnungen der Wissenschaftler dreimal mehr Emissionen zur Folge als der Konsum von Schinken. Das Problem sei, dass Kopfsalat so wenig Kalorien beinhalte, dass ein Mensch zwei komplette Salate essen müssen, um eine Kalorienzufuhr zu erreichen, die zwei Schinkenbroten entsprechen. Viele weitverbreitete Gemüse wie Auberginen, Sellerie und Gurken schneiden nach den Berechnungen der Wissenschaftler zufolge besonders schlecht im Vergleich zu Schweine- oder Hühnerfleisch ab. (aho/lme) www.lme-online.de
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