Im Veranstaltungssaal des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten begrüßte der bayrische Landesinnungsmeister Georg Schlagbauer Landtagsbgeordnete aller Parteien zum kulinarischen Abend des Fleischerverband Bayern. Neben Staatssekretär Gerhard Eck (MdL) waren unter anderem Angelika Schorer, Vorsitzende des Arbeitskreises für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, sowie Dr. Otto Hünnerkopf, Leiter des Arbeitskreises Umwelt und Verbraucherschutz, anwesend. Themen wie Landesentwicklungsprogramm, EEG-Umlage oder der Sachkundenachweis Schlachten wurden diskutiert. Georg Schlagbauer verdeutlichte, dass das bayerische Metzgerhandwerk ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist: „In 4.180 Betrieben wird von 41.500 Personen ein Gesamtjahresumsatz von über 4.273 Mio. Euro erwirtschaftet.“ 966 Lehrlinge stünden derzeit in einer Ausbildung. Diese Leistungen könnten aber nur mit hochqualifizierten Selbstständigen und Fachkräften erbracht werden: „Wir brauchen umfassend ausgebildete Meister und solides Fachpersonal. In beiden Bereichen wird uns aber derzeit das Leben schwer gemacht.“
Er sprach auch an, dass das Metzgerhandwerk in den letzten Jahrzehnten einen Imagewandel vollzogen hätte, der aber nicht bei den Verbrauchern angekommen ist. Er forderte die Unterstützung der Politik, der Schulen und der Medien: „Bitte stellen sie das Handwerk so dar, wie es ist, nämlich eine faszinierende Welt voller beruflicher Möglichkeiten.“ Im Metzgerhandwerk sei der Meisterbrief unverzichtbar: „Bei uns sind die Produktion von Genuss, die Beratung zu einer gesunden und natürlichen Ernährung und der Verbraucherschutz selbstverständlich. In unseren Betrieben liegt die Kompetenz, was das Schlachten, Zerlegen und Produzieren von Fleisch- und Wurstwaren angeht.“ Kritisch äußerte er sich zur Kampagne des Landwirtschaftsministeriums, die für Rindfleisch direkt vom Landwirt in auf die Mensateller wirbt: „Auch die Bauern haben unbestritten ihre Kompetenzen, aber die liegen eben nicht in der Arbeit eines Metzgers. Zwischen Bauern und Mensa gehört deshalb auf jeden Fall noch der Metzger.“ Amtschef Martin Neumeyer erklärte, dass die Zusammenarbeit mit dem bayerischen Metzgerhandwerk forciert werden müsse. Als regionaler Anbieter stünden diese für die Qualität vor Ort und schafften so Identifizierungsmöglichkeiten mit der Heimat. Zudem sprach er sich für einen Schutz bayrischer Produkte, z. B. die Weißwurst, aus, um diese effizienter vermarkten zu können.
Das von der Fleischerschule Augsburg präsentierte Buffet, das die Teilnehmerinnen des aktuellen Verkaufsleiterinnen-Kurses präsentierten, bot den Rahmen für die Gespräche mit den Abgeordneten. „Dieser Abend könnte der Anfang einer guten Tradition sein, um in einer dauerhaft konstruktiven Dialog einzutreten, der bereits mit der Amtsübernahme durch Herrn Schlagbauer begonnen wurde“, lobte Amtschef Martin Neumeyer. www.fleischerverband-bayern.de