Kürzlich erschien der endgültige Entwurf (FDIS) der ISO 9001:2015, die endgültige Fassung der am Weitesten verbreiteten Norm für QM-Systeme wird wohl im September 2015 veröffentlicht. Informationen aus dem Entwurf werden mit der endgültigen Version übereinstimmen. Unternehmen können die Revision als Chance nutzen, um betrieblichen Prozesse zu optimieren. Die Norm ist für Unternehmen aller Branchen und Größen geeignet.
Wesentliche Inhalte der bisherigen Fassung blieben erhalten, wichtige Änderungen sind v.a.:
Eine Besonderheit ist die neue Struktur: Die High Level Structure umfasst zehn Hauptkapitel. Damit erhalten künftig alle ISO-Managementsysteme eine einheitliche Struktur, sie wird auch für die neue ISO 14001 sowie ISO 45001 gelten. So können z. B. Umwelt – und Arbeitsschutzmanagementsysteme leichter in die ISO 9001 eingebunden werden, Prozesse und Maßnahmen greifen besser ineinander. Der Aufwand für Einrichten und Aufrechterhalten wird damit geringer, integrierte Managementsysteme lohnen sich
Risiken und Chancen sind im Rahmen eines Risikomanagements zu betrachten. Dieser risikobasierte Ansatz macht das QM-System zu einem präventiven Werkzeug und unterstützt den kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Die Unternehmensführung soll stärker als bisher bei der Umsetzung der Norm aktiv mitwirken, Verantwortung übernehmen und das QM in Geschäftsstrategien einbinden. Konkret beutet das u.a. Ziele festzulegen. z. B. Marktsicherung und Steuerungsziele. Unternehmen müssen auch überprüfen, ob die Beschäftigten erlerntes Wissen und Fähigkeiten anwenden können. Diese Kompetenzbewertung muss dokumentiert werden. Die Forderung nach einer Kontrolle externer Prozesse soll gewährleisten, dass fremdbezogene Leistungen, Produkte oder Teilprodukte nach den gleichen Kriterien betrachtet werden; Beschaffungsangaben müssen dann ggf. detaillierter formuliert werden.
Interne und externe Kommunikation gewinnt an Bedeutung, es muss ein Kommunikationsplan erstellt werden: Dabei legt das Unternehmen fest, was, wann, wie und an wen kommuniziert wird. Dokumentation ist nach wie vor Pflicht, es wird jedoch weniger Vorgabedokumentation gefordert: Dokumentierte Informationen ersetzen Aufzeichnungen, Dokumente und dokumentierte Verfahren. Weitere Änderungen beziehen sich darauf, den Einfluss des Umfelds auf das QM-System zu berücksichtigen und Prozesse klarer zu definieren.
Die Übergangsphase wird drei Jahre dauern – voraussichtlich bis September 2018. Die Zertifikate bleiben bis zum Ende der Übergangsphase gültig. Unternehmen schaffen die reibungslose Umstellung auf die neuen Forderungen, wenn sie rechtzeitig beginnen. www.qumsult.de