Zum Monatswechsel Mai/Juni hatte bei schönem Wetter die lang ersehnte Grillsaison begonnen, verbunden mit einer zügigen Nachfrage nach Schweinefleisch. Bei vergleichsweise kleinem Angebot an Lebendvieh zogen die Notierungen am deutschen Schlachtschweinemarkt in den folgenden Wochen stetig an. Schon Ende Juni ebbte die Grillfreudigkeit der Bundesbürger aber wieder merklich ab. Auf Seiten der Fleischvermarkter gab es zunehmende Absatzschwierigkeiten, und die Schlachtunternehmen beklagten fehlende Spannen. Dennoch blieben die Schlachtschweinepreise am Kassamarkt aufgrund des fortgesetzt kleinen Angebots an Lebendtieren bis weit in den Juli hinein sehr stabil bis fest.
An der Wartenterminbörse in Hannover lagen die Preiserwartungen für Schlachtschweine seit der zweiten Juniwoche dagegen stets unter den Marktpreisen. Im Juli betrug der Abstand zeitweise bis zu sieben Cent je Kilogramm Schlachtgewicht.
Die Verunsicherung der Börsenteilnehmer über die weitere Entwicklung am Schlachtschweinemarkt kam auch in den sehr geringen Umsätzen mit Schweinekontrakten zum Ausdruck: Im Juli 2002 waren noch fast viermal so viele Schweinekontrakte an der Börse gehandelt worden wie im Juli 2003.
Auch in der zweiten Julihälfte war die Preiseinschätzung an der Warenterminbörse bezogen auf den Julikontrakt noch deutlich schwächer als am Kassamarkt: Am 22. Juli lag der Schlusskurs für den Julitermin bei 1,26 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht und damit drei Cent unter dem aktuellen “Nordwest-Preis”. Am 24. Juli allerdings gab der “Nordwest-Preis” um zwei Cent auf 1,27 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht nach, so dass der Kassamarkt zuletzt doch näher an die Börsennotierungen heranrückte.