Regionale Rinderrassen gefährdet

Drei alte traditionelle Rinderrassen stehen 2016 im Fokus der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH). Damit weist der Verein auf der Int. Grünen Woche in Berlin darauf hin, dass die Vielfalt in der Landwirtschaft akut bedroht ist. Auf der Internationalen Grünen Woche Berlin 2016 (15.-24.1.) stellt der Verein in der Tierhalle 25 das Original Braunvieh in den Alpen, Glanrinder im Mittelgebirge sowie Deutsche Schwarzbunte Niederungsrinder in der Tiefebene und Küstenregion vor. Die GEH hat sich den Erhalt der Rassenvielfalt zur Aufgabe gemacht. In Deutschland stehen 14 Rinderrassen auf der Roten Liste. Diese verkörpern den Rindertyp, der über Jahrtausende das Überleben der Menschheit gesichert hat. Dieser Typ ist zuverlässig und ausdauernd als Zug- und Arbeitstier vor Pflug und Wagen, erzeugt wertvolle Milch aus dem betriebseigenen Grundfutter, liefert beste Fleischqualität durch langsames Wachstum und hofeigenen Dünger für das Ackerland. Es gilt, die besonderen Werte und Eigenschaften der alten Rinderrassen zu erkennen und auch in die heutigen Produktionskreisläufe einzubeziehen. Die besonderen Eigenschaften der jeweiligen Rasse empfehlen sich besonders für Betriebe mit regional wirtschaftenden Kreisläufen, Erzeugung von Qualitätsprodukten und traditioneller Anbindung an naturnahe Lebensräume wie in der Beweidung extensiver Grünlandstandorte.

 

Das Original Braunvieh besiedelt seit Jahrhunderten die steilen und steinigen Hänge im Alpenraum. Die Population umfasst heute 581 Kühe und 37 Bullen. Glanrinder tragen ihren Namen vom Flüsschen Glan in Rheinland-Pfalz und waren noch bis in die 1960er Jahre mit 400 000 Tieren die meist verbreitete Rinderrasse in den Mittelgebirgslagen der Eifel. Heute umfasst die Population mit Schwerpunkt in der Mutterkuhhaltung 826 Kühe und 106 Bullen. Das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind stammt aus den Nordseemarschen Frieslands und ist die Ausgangsrasse der Weltrasse der Holstein-Friesian. Das leistungsstarke milchbetonte Zweinutzungsrind zählt 2.722 Kühe zumeist in Milchproduktion und acht Bullen. Auf der Grünen Woche zeigt die GEH in der Tierhalle 25 jeweils zwei Tiere jeder Rasse mit unterschiedlichen Nutzungsformen vom Arbeitstier, über die Milchkuh bis hin zur Mutterkuh mit Kalb. www.g-e-h.de, www.gruene-woche.de

 

Foto: Slow Food Deutschland/ Stefan Abtmeyer

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