Die konjunkturelle Flaute in Deutschland hat die wirtschaftliche Situation der Hotellerie und Gastronomie in Deutschland im Winterhalbjahr 2002/2003 dramatisch verschärft. Das Gastgewerbe, verbuchte in der letzten Saison bisher kaum gekannte Umsatz- und Ertragseinbußen. Der in Berlin vom DEHOGA vorgestellte Konjunkturbericht, der auf einer aktuellen Befragung von knapp 2.900 Hoteliers und Gastronomen beruht, verdeutlicht das gesamte Ausmaß der wirtschaftlichen Misere des Gastgewerbes.
68,2% der befragten Unternehmer mussten in den Monaten Oktober 2002 bis
März 2003 gesunkene Umsätze verkraften. Somit gelang es nur jedem achten
(12,9%) Hotelier oder Gastronom die Erlössituation zu verbessern. Rückläufige Gästezahlen und gesunkene Zimmerauslastungen in nahezu zwei Dritteln der Betriebe ließen auch die Gewinne im Winterhalbjahr völlig erstarren: Nur 8,3% der gastgewerblichen Unternehmer verbuchten gestiegene Erträge, während knapp drei Viertel der Betriebe geschrumpfte Gewinne bilanzieren. Die Folge: Die Jobmaschine Gastgewerbe, die in Deutschland über 1 Million Mitarbeiter und 90.000 Auszubildende beschäftigt, ist zusehends ins Stocken geraten. In Hotellerie und Gastronomie gibt es derzeit 25.000 Mitarbeiter weniger als noch vor einem Jahr.
Mit gedämpft optimistischen Erwartungen starten die Hoteliers und Gastronomen in den Sommer 2003. Immerhin glauben 30% der Unternehmen im Sommer ihren Vorjahresumsatz halten zu können. Jeder fünfte Befragte setzt sogar auf Erlössteigerungen. Hierzu gehören vor allen Dingen die Hoteliers in einigen deutschen Feriengebieten, die in diesem Jahr mit einem anziehenden Sommergeschäft rechnen. Von einer Trendwende, so Christian Ehlers, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA, könne allerdings im Gastgewerbe noch lange keine Rede sein, denn den spärlichen Hoffnungsschimmern stünden in der Konjunkturumfrage des DEHOGA für die nächste Saison immerhin noch 50% Umsatzpessimisten gegenüber, die das Bild eindeutig dominieren.