Das neue Deklarationsrecht für allergene Stoffe prägte den ersten Seminartag. Zunächst informierte Dr. Carsten Gissel über Allergien, allergene Stoffe und genetisch veränderte Organismen (GVO). Dabei wurde deutlich, dass das, was für die GVO schon länger gültig ist, jetzt auch für eine Gruppe von zwölf Hauptallergenen gilt. Über die rechtlichen Hintergründe der neuen Verordnungen und deren Folgen informierte zudem Rechtsanwalt Prof. Dr. Ulrich Krell.
Die Kennzeichnungspflicht aus Sicht der Zulieferindustrie schilderte Dipl. Ing. Werner Frey, Leiter Technik bei Raps. Dabei wurde deutlich, dass die Allergen-Kennzeichnung auch große Auswirkungen auf die Serviceleistungen der Zulieferer hat. Intensive Information, Transparenz und Kommunikation sei notwendig. Wie kontrovers die neuen Kennzeichnungspflichten diskutiert und bearbeitet werden, zeigte sich bei einer lebhaften Podiumsdiskussion, zu der unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany neben den Referenten auch Vertreter der Verbraucherschützer sowie Dr. Joachim Wiegner, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Fleischwarenindustrie, eingeladen waren. Es wurde deutlich, dass die Verantwortung für die ordnungsgemäße Kennzeichnung nicht in der Produktionskette zurückverlagert werden dürfe und am Ende der Erzeuger verantwortlich gemacht werde. Am zweiten Tag des Seminars ging es u.a. um die langfristige Zukunft der Branche. Dr. Bernd Weinreich, Leiter des Forschungszentrums der Adalbert-Raps-Stiftung, führte in die Welt des Functional Food & Vitality” ein.