Fleischwirtschaft

VDF kritisiert Bundesminister

In einer Mitteilung kritisiert der Verband der Fleischwirtschaft e.V. (VDF) die Ansichten des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir bezüglich des Fleischverzichts im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. „Eine weitere Reduktion der Tierbestände in Deutschland ist kontraproduktiv “, erwidert der VDF auf den von Cem Özdemir hergestellten Zusammenhang, „weniger Fleisch zu essen wäre ein Beitrag gegen Putin“. Für den Verband ist das Vorgehen des Ministers angesichts der Faktenlage fragwürdig: Wie kann man den Menschen erklären wollen, dass sie mit persönlichem Fleischverzicht etwas gegen den Krieg in der Ukraine tun könnten.

Eine Einschränkung der Tierhaltung in Deutschland hätte eine Reduktion des natürlichen Wirtschaftsdüngers und einen noch höheren Einsatz von Mineraldünger zur Folge. Dessen Produktion basiert auf großen Mengen Öl und Gas, das aus Russland importiert wird. Mit dem Verkauf dieser fossilen Energieträger finanziert Russland derzeit seinen Feldzug in der Ukraine. Ein Verzicht auf Fleisch in der Ernährung wäre folglich sogar kontraproduktiv.

Für Klarheit sorgen

Der Verband der Fleischwirtschaft betrachtet es als notwendig, für Klarheit so sorgen: Landwirtschaft ist ein komplexes Netzwerk, in dem man Tiere und Pflanzen nicht trennen kann. Das Bindeglied ist die nicht-essbare Biomasse. Bei allen hergestellten pflanzlichen Lebensmitteln wird neben der eigentlichen Frucht auch ein deutlich größerer Teil an nicht essbarer Biomasse wie Stängel oder Blätter geerntet. Die Ernteprodukte selber werden weiterverarbeitet, etwa zu Mehl, Zucker, Öl. Summa summarum entstehen in der Landwirtschaft mit jedem Kilogramm veganem Lebensmittel etwa 4 kg nicht-essbare Biomasse. Nur Nutztiere sind in der Lage, diese nicht essbare Biomasse zu verdauen und so hochwertiges Fleisch und Milch zu erzeugen.

Wirtschaft handelt

Aus Sicht des Verbandes ist stattdessen ein schnelles Handeln in anderen Feldern notwendig. So gab es bei der Tierwohl-Transformation und der Haltungskennzeichnung bisher wenig Bewegung. Die Wirtschaft hat dagegen längst gehandelt. Seit 2019 sind Fleischverpackungen in großen Supermärkten und Discountern durch eine vierstufige Haltungsform gekennzeichnet. Diese informiert, wie die Tiere bis zur Schlachtung gelebt haben. So könnten Konsumenten durch eine aktive Kaufentscheidung das Tierwohl in der deutschen Tierhaltung unterstützen.

Wie viele gesellschaftliches Gruppen drängt auch der VDF auf die Umsetzung der Lösungen für mehr Tierwohl. Die Vorschläge des Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung liegen auf dem Tisch des Ministers. Diese werden von einem breiten Konsens der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, Verbrauchervertretern sowie Tier- und Umweltschutzorganisationen getragen. Sie müssen nun in Umsetzung gebracht werden.

Meist gelesene Artikel

News
Thomas Riedel: Gewinn auf ganzer Fläche
News
Weihnachtsgeschäft bei Kaufland: Beratung und Qualität
News
K+G Wetter: Neuer Sales Manager
News
Wagyu aus der Eifel
News
Kundenbefragung: Lebensmittelmärkte 2025

Das könnte Sie auch interessieren:

Landshuter Fleisch-Experten

Wie jedes Jahr um diese Zeit verabschiedete die 1. Bayerische Fleischerschule Landshut neue Fachkräfte für das Metzgerhandwerk in einem feierlichen...

Kundenbefragung: Lebensmittelmärkte 2025

In einer Verbraucherbefragung des Deutschen Instituts für Service-Qualität im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv wurden Kunden zur Zufriedenheit mit Lebensmittelmärkten befragt....

Wagyu aus der Eifel

Qualität aus einer Hand: Von der Genetik bis zur Genussreife. Das verspricht die Marke „Farm’s Meat“. Handwerk trifft hier auf...

SnackStar 2025: Das Finale

Im Finale des zum 4. Mal als Branchen-Battle durchgeführten Nachwuchswettbewerbs SnackStar 2025 holte die Auszubildende zur Fleischerei-Fachverkäuferin Thi Thu Hang...

K+G Wetter: Neuer Sales Manager

Nariman Boujarian ist seit 1. Dezember 2025 verantwortlich für die Exportmärkte in Asien, Osteuropa und dem Mittleren Osten und verstärkt...

Ronny Paulusch erlangt Harvard-Abschluss

Der Diplom-Fleischsommelier und Unternehmer Ronny Paulusch schloss das Higher Education Teaching Certificate an der Harvard University mit exzellentem Ergebnis ab....