“Mit 2.600 Liter Chili-Sin-Carne” (Sin-Carne =ohne Fleisch) und einer über 100 Meter langen Tofu-Wurst wurde der Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde angestrebt. Die Veranstaltung sollte Aufsehen erregen und die Vorteile der vegetarischen Ernährung aufzeigen,” meinte Thomas Schönberger (Vorsitzender des Deutschen Vegetarierbundes) zum vegetarisch-alternativen Oktoberfest.
Über die Zahl 5,5 Millionen der Anhänger fleischloser Ernährung streiten sich die Experten. Ein Hamburger Institut ermittelte 1997, dass 6,9 Prozent der Befragten vegetarisch lebten, also gut fünfeinhalb Millionen Deutsche. Bei einer Forsa-Umfrage im selben Jahr erklärten neun Prozent der Befragten, nur einmal im Monat oder gar nicht Fleisch zu essen. Drei Gruppen von Vegetariern werden je nach ihrer Ernährung unterschieden. Nach Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Bonn (DGE) ernähren sich die meisten “Anhänger” Ovo-Lakto-vegetabil. Sie essen kein Fleisch, aber Milchprodukte und Eier. “Lakto-Vegetarier” verzichten zudem auch auf Eier. Am konsequentesten leben die Veganer, Sie lehnen selbst Produkte lebender Tiere wie Milch und Honig ab und kaufen zumeist auch keine Gebrauchsartikel aus Leder, sondern tragen zum Beispiel Stoffschuhen oder Geldbeuteln aus Plastik.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung will die Frage, ob Vegetarier generell gesünder leben nicht vorbehaltlos bejahen. Zum Beispiel sei für einen veganischen Kostplan eine wirklich gute Vorinformation erforderlich, weil eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß, Vitamin B-12, Calcium, Eisen und Jod gewährleistet sein müsse. Deswegen sei schwangeren und stillenden Frauen, Kindern und älteren Menschen von einer veganen Ernährung dringend abzuraten. Andererseits lebten auch die Veganer wie alle Vegetarier gesünder, weil sie geringere Mengen an schädlichem Cholesterin zu sich nehmen. Zudem würden die meisten Vegetarier weder rauchen noch trinken hätten bisherige Studien gezeigt. Vegetarier hätte in der Regel guteBlutwerte und damit eine gute Chance, lang zu leben.