Munich Strategy VDMA Studie 2035

Wie wir 2035 Lebensmittel produzieren

Studie von Munich Strategy und VDMA zeigt Erfolgsstrategien

Für die Studie „Strategien für den deutschen Nahrungsmittelmaschinenbau 2035” haben Munich Strategy und der VDMA analysiert, wie sich die Branche in den nächsten Jahren verändern wird und wie sich Unternehmen darauf einstellen können. Die Studie basiert auf vier möglichen Branchen-Zukunftsbildern und stellt sechs strategische Stoßrichtungen vor, die Unternehmen helfen sollen, sich auf die Zukunft auszurichten. Datengrundlage sind Workshops und Tiefeninterviews mit Unternehmen aus dem VDMA-Mitgliederkreis.

Zukunftsbilder zeigen eine veränderte Welt

Die Studie ist der zweite Teil der im Mai 2020 erschienenen VDMA Future Business-Studie „Deutscher Nahrungsmittelmaschinenbau 2035 – Branchen-Zukunftsbilder für den Maschinen und Anlagenbau“. Das sind die vier Zukunftsbilder für 2035, die signifikante Veränderungen im Vergleich zu der Welt, wie wir sie heute kennen, aufweisen:

1. „Plan schlägt Markt“: Die wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse haben sich 2035 zulasten der westlichen Industrieländer drastisch verändert. Diese verlieren ihre angestammte Führungsrolle an China – mit weitreichenden Folgen für das Geschäftsumfeld des Maschinenbaus.

2. „Keiner will verlieren“: Die Wirtschaftsblöcke grenzen sich voneinander ab und suchen ihr Heil in bilateralen Wirtschaftsabkommen. Diese klammern die Harmonisierung der umwelt- und sozialpolitischen Rahmenbedingungen weitgehend aus.

3. „Verbraucher machen Druck“: Das Thema Nachhaltigkeit ist in diesem Zukunftsbild fest in der Gesellschaft verankert. Aufgeklärte Interessensgruppen treiben Politik und Wirtschaft vor sich her – mit weitreichenden Konsequenzen für Konsumverhalten und Produktionsstrukturen.

4. „Hand in Hand“: Politik, Wirtschaft und Interessengruppen ziehen an einem Strang. Wie im Zukunftsbild „Verbraucher machen Druck“ herrschen weltweit einheitliche Rahmenbedingungen, aber mit pluralistischen Ausprägungen.

Für jedes Zukunftsbild wurde ermittelt, wie sich die Anforderungen der Hersteller von Nahrungsmitteln verändern werden und was das für den Nahrungsmittelmaschinenbau bedeutet. Daraus wurden mögliche Zielbilder abgeleitet, die die Positionierungsoptionen für Unternehmen im Jahr 2035 beschreiben.

Strategische Stoßrichtungen

Für die Erreichung der Zielbilder haben die Studienautoren sechs übergreifende strategische Stoßrichtungen identifiziert, mit denen sich die Maschinenhersteller auf die neuen Rahmenbedingungen und die Anforderungen ihrer Kunden einstellen können. Sie sind für jedes Zukunftsbild relevant, wenn auch in unterschiedlicher Gewichtung.

1. Betreibermodelle: Entwicklung vom Maschinenlieferanten zum Lösungsanbieter

2. Neue Formen der Regionalität: Erschließen neuer Wege, um lokal und nah am Kunden zu sein

3. Digitalisierung als Teil des Geschäftsmodells: Konzepte zur intelligenten Verarbeitung und Nutzung von Daten

4. Services und Dienstleistungen: Aktives Anbieten und Vermarkten von Leistungen im Bereich Service

5. Flexibilität durch Modularität: Aufbau eines intelligenten Produktportfolios an flexiblen und skalierbaren Maschinen

6. Kernkompetenz „Applikations-Know-how“: Aufbau von verfahrenstechnischem Know-how und darauf basierende Beratung des Kunden

Nischenprofis oder „Glokalisten“

Die Studienautoren empfehlen Unternehmen, zunächst ihre eigene strategische Ausgangssituation zu analysieren. Dann müssten sie sich für ein wahrscheinliches Zukunftsbild sowie die dafür relevanten Stoßrichtungen entscheiden. Daraus ließen sich dann die Erfolgsstrategien für 2035 entwickeln. Um den unterschiedlichen Unternehmensgrößen und Industriesegmenten Rechnung zu tragen, stellt die Studie beispielhaft zwei Unternehmenstypen vor, die sich bestmöglich auf die Anforderungen im Jahr 2035 ausgerichtet haben: den „Agilen Nischenprofi“ und den „Glokalisten“.

„Zu antizipieren, wie der Nahrungsmittelmaschinenbau der Zukunft aussieht, ist der erste Schritt“, erklärt Richard Clemens, Geschäftsführer VDMA Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen, den Ansatz der Studie. Für Unternehmer:innen gehe es jedoch vor allem darum, das eigene Handeln an klaren strategischen Initiativen auszurichten und so den Weg bis 2035 zu erarbeiten. „Ich freue mich, dass wir mit unserer Studie eine konkrete Vorgehensweise dafür liefern.“

„Der deutsche Nahrungsmittelmaschinenbau ist im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt“, fasst Matthias Riemann, Branchenexperte von Munich Strategy, die Ergebnisse der Studie zusammen. „Mit den von uns erarbeiteten Lösungsansätzen können Maschinenhersteller eine Erfolgsstrategie für die Zukunft entwickeln, mit der sie auch 2035 ihre Stärken weiter ausspielen können.“

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