30 Jahre interdisziplinärer Schwermetallforschung

Hierfür sind u.a. stellvertretend zu nennen die Cd- und Hg- Intoxikationen in Japan, hohe Zink- Blei- und Cadmiumgehalte in Böden von Shipham (GB), Halden- und Sedimentablagerungen im Okertal und in Stolberg, Thallium-Immissionen in Lengerich sowie Schwermetallanreicherungen in klärschlammgedüngten Böden in Großlappen und Hagen.
Es offenbarten sich damals erhebliche Wissens- und Erkenntnisdefizite in der Ursachen- und Wirkungsforschung von Schwermetallen im Hinblick auf Schutzgüter wie Mensch, Pflanze und Tier, später auch auf Ökosysteme. Der Boden als Senke, Speicher und Quelle von Schwermetallen war vielerorts noch außerhalb der Sichtweite von Wissenschaft und Umweltpolitik schien er doch in anderen Gesetzen gut aufgehoben.
Die chemische Analytik und besonders die Spurenanalytik mussten sich nun mit Untersuchungen von z.T. sehr heterogenen Matrizes wie Pflanzen, Futtermitteln, Abfallstoffen oder Böden befassen. Vieles war chemisch- analytisches und instrumentelles Neuland. Die Bedeutung und Rolle zuverlässiger analytischer Daten für viele Entscheidungsbereiche und – ebenen wurde aber zunehmend anerkannt und somit auch der Analytik ideelle und materielle Unterstützung zuteil.
In der anorganischen Spurenanalytik waren chemisch-analytische und instrumentelle Entwicklungen und Verbesserungen gefordert, die zudem den gestiegenen Ansprüchen an die Qualität der Ergebnisse Rechnung zu tragen hatten. Hierzu gehört u.a. der Umgang mit systematischen Fehlern in allen Teilschritten von Analysenverfahren, die Entwicklung verlustarmer Trennverfahren und vor allem Verbesserungen bei den instrumentellen Messtechniken, die durch einen hohen Grad an Automation auch der ansteigenden Nachfrage nach analytischen Daten gerecht wurden. Später kamen computerunterstützte Prozesssteuerungen und Auswerteverfahren hinzu. Die Bedeutung der Probenahme für ein qualitativ hochwertiges Ergebnis, besonders bei heterogenen Matrizes, wurde zunehmend anerkannt. Qualitätssicherungskonzepte sind heute integrales Element einer problem- und matrixorientierten Spurenanalytik.
Die Fortschritte in der anorganischen Spurenanalytik der vergangenen 30 Jahre sollen an Hand von zwei, Beispielen, die auch die Carry over-Arbeit von Anfang an begleiteten, deutlich gemacht werden : die landwirtschaftliche Verwertung von kommunalen Klärschlämmen sowie der nach- und vorsorgende Bodenschutz.
Die Anfänge einer geregelten KS-Verwertung datieren aus 1982 mit der 1. Klärschlammverordnung, die sieben Schwermetalle mit Grenzwerten im Klärschlamm wie auch im Boden versah. Diese Verordnung ist inzwischen verschärft worden. Die AG hat sich hierzu nach langen Diskussionen distanziert bis ablehnend geäußert.
Mit der Bodenschutzkonzeption von 1985 wurde die Schwermetallforschung in Böden im Hinblick auf Vorkommen und Verhalten unter dem Einfluß variabler Einflussfaktoren deutlich intensiviert. Der Boden rückte mehr und mehr als Stoffvermittler, aber auch als Speicher in den Vordergrund umweltwissenschaftlicher und umweltpolitischer Betrachtungen. Das Bodenschutzgesetz und seine verschiedenen untergesetzliche Regelungen tragen der zentralen Bedeutung der Böden, heute weitgehend Rechnung.
In den vergangenen 30 Jahren gab es große Fortschritte beim Erkenntnisgewinn von biologischen und ökologischen Wirkungen auf die relevanten Schutzgüter, die ihrerseits nicht ohne die Unterstützung durch eine an diese Anforderungen angepasste chemische Analytik im allgemeinen und eine Spurenanalytik im besonderen hätten erzielt werden können.

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