Consorzio Parma Utini

Alessandro Utini ist neuer Parma-Präsident

Consorzio del Prosciutto di Parma mit neuer Strategie

Alessandro Utini steht neu an der Spitze des Consorzio del Prosciutto di Parma. Das Direktorium des Konsortiums wählte Utini in einer Sitzung Ende Juni zum neuen Präsidenten. Als Vizepräsidenten bestätigte die Runde Federico Galloni und Giorgio Tanara.

Utini tritt sein Amt in einer schwierigen Marktsituation an, die geprägt ist von der Covid-19-Pandemie und deren Folgen für Gastronomie und Hotellerie. Trotz deutlicher Anzeichen einer Entspannung der Situation in Italien und in Exportmärkten gilt es dem neuen Präsidenten zufolge auf Veränderungen in den Märkten zu reagieren und neue Strategien zu entwickeln. So soll die Spezialität Parmaschinken auch in Zukunft wettbewerbsfähig aufgestellt werden.

Heute den Parmaschinken von morgen skizzieren

„Unsere Aufgabe ist es heute, den Parmaschinken von morgen zu skizzieren und die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen.“, so Utini. Er kann auf eine langjährige Erfahrung in der Branche und im Direktorium zurückblicken. „Wir werden uns auf die Qualität und die charakteristischen Eigenschaften des Parmaschinkens konzentrieren mit zwei für unseren Sektor entscheidenden Projekten: der Überarbeitung der Produktionsspezifikation und Maßnahmen im Rahmen der Produktionsplanung.“

Die Produktionsspezifikation wird derzeit von der Europäischen Kommission evaluiert. Dabei geht es um Fragen zum Rohmaterial, zur Genetik und Schweinefütterung, um Reduzierung von Salz und um die Verlängerung der Mindestreifezeit. Darüber hinaus um neue Technologien und Innovationen zur Verbesserung der Rückverfolgbarkeit. Auf der Agenda stehen gleichfalls Maßnahmen zur Regulierung und Aussteuerung der Produktion von Parmaschinken. Ziel ist es, das Marktgleichgewicht zu optimieren, um dem Sektor eine größere Stabilität zu gewährleisten.

„Um eine neue Agenda aufzustellen, haben wir Marktstudien in Auftrag gegeben. Die erste, von der Universität Piacenza durchgeführte Studie bezieht große Handelsketten mit ein und untersucht die Wachstumsperspektiven in diesem Sektor. Die zweite, von Eumetra durchgeführte Studie konzentriert sich auf Verbraucher sowie traditionelle Delikatessengeschäfte und liefert eine Wettbewerbsanalyse. Sie untersucht zudem neue Trends und studiert Kaufverhalten sowie Erwartungen der Verbraucher.“, so Utini. „Die Ergebnisse der Analyse werden unsere Marketing- und Marktaktivitäten beeinflussen und ihren Beitrag zu einer möglichen Produktsegmentierung leisten.“

Nachhaltigkeit in Einklang mit „Green Deal“ auf der Agenda

Zudem steht das Thema Nachhaltigkeit für Utini ganz oben auf der Agenda – in Einklang mit dem „Green Deal“ und der damit verbundenen „Farm to Fork“-Strategie, die von der Europäischen Kommission zum zentralen Thema europäischer Politik des nächsten Jahrzehnts bestimmt wurde. Utini verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass für viele Unternehmen der Branche Umweltmanagementsysteme, Investitionen in die Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien, die Reduzierung von Emissionen und nachhaltige Verpackungen selbstverständlich seien. Der „Green Deal“ erfordere jedoch einen noch tiefgreifenderen Wandel, eine Herausforderung, der sich das Consorzio stellen werde.

„Wir haben einen langen Weg hinter uns“, unterstreicht Utini. „Parmaschinken ist eine Spezialität, die in der ganzen Welt geschätzt wird. Und das ist auch dem Mut zu verdanken, mit dem in der Vergangenheit bestimmte, oft unpopuläre Entscheidungen getroffen wurden. Wir haben die Glaubwürdigkeit unseres Kontrollsystems wiederhergestellt und gestärkt, indem wir es effektiver und transparenter gemacht haben, und wir führen wesentliche Änderungen an den Spezifikationen durch, die zu deutlichen Verbesserungen auf allen Ebenen führen werden. Heute stehen wir vor viel komplexeren Herausforderungen, die noch mehr Mut und rechtzeitige Antworten erfordern, um weiterhin in der Branche mit unserer Marke und unseren Unternehmen zukunftsfähig und stark zu sein.“

Alessandro Utini steht künftig einer Branche mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro vor. Dazu gehören 3.600 Schweinezuchtbetriebe und 77 Schlachthöfe. 3.000 Beschäftigte arbeiten in den Produktionsbetrieben in der Region Parma, 50.000 Mitarbeiter in der gesamten Branche.

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