Betriebsgastronomie in den neuen Bundesländern

Düsseldorf, GV-net/HKI. Der Wandel der Lebensumstände seit 1990 spiegelt sich auch im Ernährungsverhalten. Die Untersuchungen des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DiE) Potsdam-Rehbrücke und die Zahlen des Industrieverbandes Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (HKI), vorgelegt auf der hogatec 98, belegen, daß die betriebliche Gemeinschaftsverpflegung seit 1990 in den neuen Bundesländern qualitativ an Boden verloren hat. Von ehemals 8,2 Millionen warmer Speisen täglich sank sie auf ca. 2,5 Millionen. Die Gemeinschaftsverpflegung stand in der früheren DDR unter sozialpolitischen, planwirtschaftlichen Vorzeichen. Ein Mittagessen in der Kantine kostete 1989 den Beschäftigten zwischen 0,85 und 1,20 DDR-Mark, die Kosten der eingesetzten Lebensmittel lagen bei 1,50 und 2,00 DDR-Mark.

Ein Ziel der Gemeinschaftsverpflegung in der DDR war auch die staatliche Einflußnahme auf den Ernährungs- und Gesundheitszustand der Bevölkerung. Doch entsprach sie kaum den Bedürfnissen und Erwartungen der Essensteilnehmer.

Eine Vielzahl von Faktoren, wie hoher Fettgehalt, Sortimentseinengungen, Mängel an den Kücheneinrichtungen und Reglementierung bei der Lebensmittelbelieferung führten dazu, daß die Gemeinschaftsverpflegung hinter den geschmacklichen Ansprüchen der Tischgäste teilweise zurück blieb.

Nach 1990 kam es zum Zusammenbruch vieler Betriebe und damit zu wachsender Arbeitslosigkeit. Das wirkte sich auch gravierend auf die Gemeinschaftsverpflegung aus. Damit stand die Betriebliche Gemeinschaftsverpflegung vor einem schweren Neubeginn.

Heute läßt die Mehrzahl der Betriebe ihre Kantine, Kasino oder das Betriebsrestaurant durch Pächter betreiben. Von den öffentlichen Einrichtungen (Schulküchen und Mensen) wird ein größerer Teil in Eigenregie bewirtschaftet. Trotzdem gibt es unter den aktuellen ökonomischen Bedingungen einen starken Trend, die Gemeinschaftsgastronomie in den neuen Bundesländern zur Verbesserung des Speisenangebots im Sinne einer gesunden Ernährung auf- und auszubauen. Damit ergibt sich auch für die deutsche Industrie noch ein großer Zukunftsmarkt im eigenen Land.

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