Ein deutlicher Preisverfall war die Folge. Bekamen die Erzeuger im Juni 2002 umgerechnet auf deutsche Standardqualität noch 1,33 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht, so waren es im Juni dieses Jahres nur noch 1,12 Euro.
Die niedrigen Preise und die immer schwieriger werdende ökonomische Lage der Mäster müssten nach dem Gesetz des Schweinezyklus eigentlich zu einem Produktionsrückgang führen. Dies wäre auch vor dem Hintergrund der schwierigen Situation auf den Drittlandsmärkten notwendig, um wieder ein höheres Preisniveau zu erzielen. Doch auf eine Einschränkung der Schweineerzeugung in Dänemark deutet derzeit nichts hin: Im Gegenteil, nach den jüngsten Ergebnissen der Viehzählung vom Juli dieses Jahres hat der Schweinebestand nach einer Wachstumspause wieder zugenommen. Erstmals wurden bei unserem nördlichen Nachbarn im Juli mehr als 13 Millionen Tiere gezählt, im Vorjahresvergleich ein Zuwachs von 1,3 Prozent.
Sauenhaltung überdurchschnittlich gewachsen
Überdurchschnittlich stark fiel dabei die Aufstockung in der Ferkelproduktion aus. Die Zahl der Zuchtsauen nahm gegenüber Juli 2002 um 3,2 Prozent zu und lag bei 1,39 Millionen Tieren. Noch nie waren im Juli so viele Sauen in Dänemark aufgestallt wie in diesem Jahr. Die schon etwas länger zu beobachtende Ausdehnung des Produktionszweiges Sauenhaltung/Ferkelproduktion lässt sich auch in der gestiegenen Zahl der Ferkel und Jungschweine ablesen: Mit 8,19 Millionen Stück war ein Zuwachs von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
Der einzige Bereich mit rückläufiger Entwicklung waren die Mastschweine. Hier ergab sich bei der jüngsten Zählung ein Minus von 3,3 Prozent oder 120.000 Tieren auf 3,51 Millionen Stück. Die abnehmende Zahl der Mastschweine bei gleichzeitiger Ausdehnung der Sauenhaltung deutet darauf hin, dass weniger Schweine im eigenen Land ausgemästet werden. Tatsächlich ist ein vermehrter Zustrom von Ferkeln aus Dänemark nach Deutschland festzustellen, die hierzulande das geringere niederländische Angebot ersetzen.
Höhere Schweineproduktion zu erwarten
Dänische Marktexperten erwarteten vor einigen Wochen eine Zunahme der dänischen Bruttoeigenerzeugung von 1,6 Prozent in diesem Jahr. Daran dürften die neuesten Viehzählungsdaten nichts ändern. Für das erste Quartal 2004 wurde allerdings ein Nullwachstum prognostiziert. Dies wird nach Kenntnis der neuen Bestandszahlen voraussichtlich nicht zu halten sein und möglicherweise nach oben korrigiert werden müssen. Denn vieles deutet darauf hin, dass die Schweineproduktion in Dänemark auch 2004 moderat zulegen wird.