Die 630-DM-Jobs gehören umgehend auf die Tagesordnung des Bundestages”, so Ernst Fischer, Präsident des DEHOGA in Berlin. Ausweislich des 1999 erstellten “Kienbaum-Gutachtens” ist das Gastgewerbe der am stärksten betroffene Wirtschaftszweig. “Wir werden daher nicht nachlassen, tief greifende Verbesserungen zu fordern und freuen uns, dass nun auch die Politiker der rot-grünen Koalition den enormen Reformbedarf erkennen”, kommentiert Fischer.
So würde eine Anhebung der Grenzen für die geringfügige Beschäftigung von 630 DM auf 1.200 DM, wie vom Bundeswirtschaftsminister Müller und den Grünen vorgeschlagen, dazu beitragen, diese Arbeitsverhältnisse für Arbeitnehmer und Arbeitgeber deutlich attraktiver zu gestalten. Wer bei einem Stundenlohn von 15 Mark heute 10 Stunden pro Woche arbeitet, hat mit Weihnachts- oder Urlaubsgeld schnell die 630-DM-Grenze überschritten! Dann sind die vollen Sätze zur Arbeitslosen-, Renten- und Krankenversicherung fällig. “Genügend Arbeit ist vorhanden, nur diese muss sich auch für den Arbeitnehmer wieder lohnen. “Mehr NETTO` muss daher die Devise lauten”, erklärt Fischer.
Bei der aktuellen Diskussion gehört nach Fischers Worten ebenso die Situation der Nebenjobber auf den Tisch, die im Sommer 1999 zu Hunderttausenden gerade Hotellerie und Gastronomie unfreiwillig den Rücken gekehrt hätten. Eine Entlastung der geringfügigen Nebenbeschäftigung von Steuern und Sozialabgaben, die die Regierung in ihrem ersten Amtsjahr eingeführt hat, sei unumgänglich.