Im Oktober führte die Deutsche Gesellschaft für Sensorik (DGSens e.V.) ihre vierte deutschsprachige Fachtagung zur sensorischen Analyse und Konsumentenforschung an der Fakultät für Chemie und Lebensmittelchemie der Technischen Universität Dresden durch. Das Rahmenthema der diesjährigen Veranstaltung, zu der ca. 100 Interessierte aus Wissenschaft und Praxis kamen, lautete: „Packende Sensorik“. Durch Vorträge, Workshops und Poster konnten sich die Teilnehmer über aktuelle Sensorik-Themen informieren. Den ersten Vortrag der Fachtagung, die Prof. Dr. Jörg Meier von der Hochschule Neubrandenburg moderierte, hielt Alexander Schlag, Geschäftsführer und Gesellschafter der yellow design GmbH. Anhand vieler Praxisbeispiele wurde die Bedeutung der multisensorischen Gestaltung von Produkt- und Verpackungsdesigns anschaulich herausgearbeitet. Einen interessanten Einblick in die sensorische Interaktion zwischen Produkt und Verpackung gewährte Thomas Simat, Professor für Lebensmittelkunde und Bedarfsgegenstände an der Fakultät für Chemie und Lebensmittelchemie der Technischen Universität Dresden. Lebensmittelkontaktmaterialien dürfen keine Bestandteile auf Lebensmittel abgeben, die zu einer organoleptischen Beeinträchtigung dieser Lebensmittel führen. Die Zuhörer erhielten einen Überblick über die verschiedenen Fehlaromen, für die Lebensmittelkontaktmaterialien verantwortlich sind. Prof. Simat zeigte auf, welche Methoden sich zur sensorischen Überprüfung von Lebensmittelkontaktmaterialien eignen.
Über die Ergebnisse eines aktuellen Forschungsprojektes der DGSens berichteten Andrea Bauer, Professorin für Sensorik und Produktentwicklung an der HAW Hamburg, Guido Ritter, Professor für Lebensmittelrecht, Lebensmittelsensorik und Produktentwicklung an der FH Münster sowie Andreas Scharf, Professor für BWL und Marketing an der Hochschule Nordhausen. Verglichen und kritisch gewürdigt wurden verschiedene Methoden, die in Deutschland zur Beschreibung und Beurteilung von Nahrungs- und Genussmitteln zum Einsatz kommen. Kurzvorträge junger Sensorikerinnen, die über die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Abschlussarbeiten berichteten: Alexandra Gipp verglich das External Preference Mapping mit der Ideal Profile Methode, Elisabeth Hamacher zeigte am Beispiel von Backwaren auf, wie sich „Sensory Claims“ systematisch entwickeln lassen, Janine Morich konnte nachweisen, dass unverwechselbare sensorische Eigenschaften die Markenidentität unterstützen und Nadine Karnal analysierte die Effekte symbolischer Produktbilder auf die Produktwahrnehmung.
Wie in den letzten Jahren wurden auch im Rahmen der Deutschen Sensoriktage 2015 Workshops zu aktuellen Themen der Sensorik und Konsumentenforschung angeboten: Prof. Dr. Thomas Simat von der Technischen Universität Dresden beschäftigte sich in seinem Workshop mit der Beschreibung und Intensitätsbewertung von Fehlaromen, Dr. Dirk Minkner, Global Sensory Manager eines internationalen Konzerns, beleuchtete die Frage, wie sich der Stellenwert der Sensorik im Unternehmen steigern lässt, und Thomas Krahl von Sensient Food Colors analysierte mit den Teilnehmern seines Workshops die Bedeutung des Parameters Farbe für die sensorische Wahrnehmung und Beurteilung von Produkten. Die nächsten Deutschen Sensoriktage finden am 20. und 21. Oktober 2016 an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin statt. www.dgsens.de
Foto: Deutsche Gesellschaft für Sensorik e.V.