Die Ernährungsindustrie steigerte im März 2015 ihren Umsatz um +1,7% auf 14,8 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die zunehmende Zuversicht der Hersteller bestätigte sich damit. Die Branche verzeichnet damit erstmals in 2015 ein positives Wachstumsergebnis. Aufgrund weiter fallender Verkaufspreise im In- und Ausland, fiel auch das mengenmäßige Wachstum mit +3,7 % positiv aus. Ausschlaggebend für das Umsatzplus waren vor allem Kalender- und Saisoneffekte. Deutlich wird dies in der Entwicklung der Lebensmittelproduktion im März 2015, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank um -2 % im Vorjahresvergleich. Erfreulich entwickelte sich auch das Exportgeschäft, die Lebensmittelausfuhren stiegen gegenüber dem Vorjahr um +3,8 % auf 4,5 Mrd. Euro. Beim stagnierenden Inlandsmarkt ist das Exportgeschäft ein wichtiger Konjunkturmotor für die Ernährungsindustrie, deren Erträge und Arbeitsplätze durch mehr Kosten und Konkurrenz stark unter Druck geraten.
Agrar-Rohstoffmärkte
Die Angebotssituation an den globalen Agrar-Rohstoffmärkten ist von den Ernte- und Witterungsbedingungen abhängig und häufiger Schwankungen ausgesetzt. Die Preisentwicklung zeigte sich im März und April 2015 heterogen. Während der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel im Vorjahresvergleich im März um +0,6 % anstieg, fiel er im April um -0,9 %. Die Preise an den Agrar-Rohstoffmärkten bleiben hoch und liegen weiterhin gut 10 % über dem Preisniveau von 2010. Damit fordern die Rohstoffpreise bei dem starken Ertragsdruck das Kostenmanagement in der Lebensmittelherstellung heraus.
Geschäftsklima
Die Unternehmen der Ernährungsindustrie zeigen weiter Konjunkturoptimismus, im Mai 2015 stieg der ifo-Geschäftsklima-Index für die Branche um weitere +8 Punkte und damit auf ein Dreifaches des Vorjahresergebnisses. Besonders die Geschäftserwartungen stiegen deutlich, aber auch die Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage behaupten ein hohes Niveau. Auch das Exportklima stieg bei den Lebensmittelherstellern weiter, wie das aktuelle BVE-PwC-Exportbarometer belegt.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Die Kauflaune der deutschen Verbraucher ist positiv, die Nachfrage nach Lebensmitteln profitiert davon aber aufgrund des steigenden Konsumbewusstseins kaum. Das Konsumklima verbesserte sich im Mai 2015 besonders durch steigende Konjunkturerwartungen und eine zunehmende Anschaffungsneigung weiter. Einen kleinen Dämpfer gab es bedingt durch erhöhte Inflationserwartungen der Verbraucher hingegen für die Einkommenserwartungen. Dabei bleibt der Inflationsdruck nach wie vor gering. Die Verbraucherpreise blieben im April 2015 gegenüber dem Vormonat konstant und stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um +0,5%. Die Lebensmittelpreise erhöhten sich im gleichen Vergleichszeitraum nur um +0,7 % bzw. +1,3%. www.bve-online.de
Foto: Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V.