Berlin. Frisches Obst und Gemüse genießen unter Gesundheitsaspekten einen hohen Stellenwert in der deutschen Bevölkerung. Das Grüne Sortiment wird als wichtigstes Nahrungsmittel der deutschen Verbraucher gesehen, noch vor Brot, Milchprodukten und Fisch. Entsprechend hoch steht der Verbrauch von Obst und Gemüse in der Käufergunst. Nach Angaben der ZMP (Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft GmbH, Bonn) überschritt im Jahr 2000 in Deutschland der Umsatz der rund 3.000 Betriebe des Fruchthandels erstmals die 30-Milliarden-Marke und lag bei 30,8 Milliarden DM. Zusätzlich waren rund 300 Firmen im Dienstleistungsbereich des Fruchthandels (Transporteure, Verpacker, Umschlageinrichtungen) tätig.
Nach den Versorgungsbilanzen des Bundeslandwirtschaftsministeriums stieg der Marktverbrauch von frischem und verarbeitetem Obst in der Saison 1999/2000 auf schätzungsweise 104 kg (Vorsaison: 100 kg) pro Kopf. Dies stellt den höchsten Stand seit der Saison 1992/1993 dar. Der Verbrauch an frischem und verarbeitetem Gemüse blieb in Deutschland mit 78 kg pro Kopf auf hohem Niveau stabil.
Insgesamt standen im vergangenen Jahr für den Marktverbrauch in Deutschland rund 15 Millionen Tonnen Obst und Gemüse zur Verfügung, die zu einem Drittel in Deutschland erzeugt wurden. Etwa 60 Prozent (8,7 Millionen Tonnen) des gesamten Obst- und Gemüseverzehrs entfielen dabei auf Frischprodukte, 40 Prozent (6,3 Millionen Tonnen) auf verarbeitete Produkte. Aus deutscher Produktion wurden für den Frischmarkt etwa 900.000 Tonnen Obst und 1,6 Millionen Tonnen Gemüse erzeugt und vermarktet. Zusätzlich standen dem Markt Netto-Importe von 3,8 Millionen Tonnen Obst und 2,4 Millionen Tonnen Gemüse zur Verfügung. Vom gesamten Marktvolumen der 8,7 Millionen Tonnen des Frischverzehrs wurden rund 80 Prozent in Privathaushalten konsumiert, auf den Verzehr außer Haus entfielen etwa 20 Prozent.
Für die gestiegene Gemüseproduktion in den 90er Jahren in Deutschland ist vor allem der Freilandanbau verantwortlich. Besonders hohe Zuwachsraten sind bei Eissalat, Spargel, Radies, Broccoli, Zwiebeln, Möhren und Einlegegurken zu beobachten. Spargel ist mittlerweile die flächenmäßig bedeutendste Gemüseart in Deutschland. Bei der Obsterzeugung bleibt der Apfel das wichtigste Produkt in Deutschland sowie die Erdbeere. Bessere Chancen sehen die Erzeuger wieder bei Süßkirschen und Zwetschgen.