Einen Blick in die Zukunft ihres Handwerks warfen 31 Metzger beim dreitägigen Workshop „Trüffeljagd“ der Adalbert-Raps-Stiftung in Berlin. Ein Höhepunkt war der Besuch der Markthalle IX und der Metzgerei „Kumpel & Keule“. Die Teilnehmer hörten Vorträge von Vordenkern aus der Fleischbranche, arbeiteten in Workshops an neuen Konzepten und diskutierten mit Experten wie dem Digital-Guru Max Thinius oder Hendrik Haase von „Kumpel & Keule“. „Wir haben festgestellt, dass viele Fleischer die Frage stellen, wohin die Reise in ihrem Handwerk geht“, erklärt Frank Kühne von der Raps-Stiftung, die das bundesweit einzigartige Projekt mit der Unterstützung der Unternehmen Raps und Schrutka-Peukert ins Leben gerufen hat. „
Zunächst besuchten die „Trüffeljäger“ das Berliner Szene-Restaurant „Katz Orange“, das sich dem Slow-Food-Gedanken sowie dem „nose to tail“-Prinzip verschrieben hat. Tags darauf hörten die Metzger in mehreren Vorträgen, wie junge Start-Ups ihre Branche aufrütteln. So stellte etwa Christian Eggert den Online-Wochenmarkt Bonativo vor, und die Macher von Gourmetfleisch.de berichteten, wie sich aus einer Familienmetzgerei ein erfolgreicher Online-Händler entwickelt hat. In der Markthalle IX ermunterte Hendrik Haase von der Metzgerei „Kumpel & Keule“ die Fleischer zu mehr Mut und Stolz auf ihr Handwerk. Denn: „Metzger sind die neuen Rockstars“, betonte er – ein Satz, der bei den anschließenden Workshops immer wieder zitiert wurde. „Ich habe in diesen drei Tagen so viel gelernt, dass ich mich fast wie ein Azubi gefühlt habe“, resümiert Metzgermeister Max Esser aus dem Rheinland und ergänzte: „Ich nehme einiges mit, was ich im Betrieb umsetzen will.“ Sein Kollege Markus Leggedör sagte: „Diese Fortbildung spielt in einer ganz neuen Liga – von der Qualität her, aber auch vom Rahmenprogramm.“ Dazu habe er sich mit innovativen Metzgern aus ganz Deutschland ausgetauscht: „Das ist mindestens genauso wertvoll wie das eigentliche Programm“. www.trueffeljagd.org
Foto: Joanna Nottebrock