Das von der Geflügelwirtschaft initiierte Antibiotikamonitoring im QS-System hat erstmals Daten zum bundesweiten Antibiotikaeinsatz in der Putenhaltung geliefert. Die Ergebnisse erfüllen die Branche nicht mit Zufriedenheit: Nach Auskunft von QS wurden für 94 Prozent der Putenbetriebe Meldungen zur Abgabe von Antibiotika in der Datenbank erfasst. Damit ist zwar noch keine Aussage über die konkrete Therapiehäufigkeit und -dauer getroffen, gleichwohl nimmt Thomas Storck, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Putenerzeuger (VDP) und Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), die Situation sehr ernst: „Wir haben das Problem erkannt und arbeiten intensiv an Lösungen, die sich bereits in den kommenden Monaten positiv auswirken werden.“
Gemeinsam mit den Tierärzten haben die Putenhalter durch das frühzeitige „Benchmarking“ innerhalb des QS-Systems schon jetzt die Möglichkeit, Verbesserungspotenziale auszuloten. Namentlich nennt Storck den verstärkten Einsatz stallspezifischer Impfstoffe zur gezielten Vorbeugung von Krankheiten, die positiven Auswirkungen der „Puten-Eckwerte“ auf die Tiergesundheit und die zu erwartenden genetischen Fortschritte bezüglich der Widerstandsfähigkeit der Tiere. Storck ist optimistisch, in der deutschen Putenhaltung eine deutliche Senkung der Antibiotikagaben erzielen zu können: „Wir als Branche sind zuversichtlich, den Antibiotika-Einsatz bei Puten in den kommenden drei Jahren zu halbieren. An diesem Ziel wollen wir uns auch messen lassen“, sagt er.