Woran erkennt man Spezialitäten mit Heimat, Tradition und Geschichte? Und was tut die EU, um regionale Produkte zu schützen? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigten sich Experten der bayerischen Landwirtschaft und Wirtschaft, Kontrolle und Verbraucherschutz in München. Der Verein Herkunftsschutz Agrarerzeugnisse und Lebensmittel e.V. (HAL) lud zu einer Informationsveranstaltung rund um das Thema Herkunftsschutz ein. Im Fokus standen hier vor allem ausgewählte regionale Produkte mit dem EU-Herkunftszeichen „g.g.A.“ bzw. „g.U.“ Kulinarisch untermalt wurde das Event von den Spezialitäten des WeltGenussErbe Bayern.
Im Handel erkennt man die Spezialitäten, die aktuell unter dem EU-Herkunftsschutz stehen, entweder am gelb-blauen bzw. gelb-roten Herkunftszeichen oder eben an der geschützten Produktbezeichnung mit dem Zusatz „g.g.A.“ (geschützte geografische Angabe) oder „g.U.“ (geschützte Ursprungsbezeichnung).
Den Auftakt bei der Veranstaltung machte ein Impulsreferat von Prof. Dr. Richard Balling, Leiter des Referats Markt und Qualitätssicherung, Pflanzliche Märkte im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Er beleuchtete die Qualitätspolitik in der EU allgemein und besonders die Bayerische Initiative. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion setzten sich die Interessensvertreter aus Landwirtschaft und Wirtschaft, Kontrolle und Verbraucherschutz über verschiedene Aspekte rund um das Thema Herkunftsschutz auseinander, erörtern z.B. die Rolle geschützter, regionaler Spezialitäten als Wirtschaftsaktor und sprachen über aktuelle Entwicklungen im Herkunftsschutz. Auch zum Stichwort „Inflation von Lebensmittel-Siegeln“ wurde diskutiert und welche Auszeichnungen den Verbrauchern heutzutage verlässliche Orientierung bieten.
Den Abschluss gestaltete der Spezialitäten-Markt des WeltGenussErbe Bayern: Die Genussbotschafter präsentierten ausgewählte regionale „g.g.A.“- und „g.U.“-Produkte und boten Information zu deren Tradition, Geschichte und Herstellung. Neben einer exklusiven Verkostung Bayerischer Biere (g.g.A.) gab es Nürnberger Rostbratwürste (g.g.A.) und Köstlichkeiten vom Bayerischen Rindfleisch (g.g.A.). Die Käsespezialitäten Allgäuer Emmentaler (g.U.) und Allgäuer Bergkäse (g.U.) durften auch nicht fehlen. Saisonbedingt ohne Kostproben, dafür aber mit der amtierenden Spargelkönigin Filmmaterial waren auch der Schrobenhauser Spargel (g.g.A.) und der Abensberger Spargel (g.g.A.) vertreten.